München - Horst Seehofer bemüht sich redlich, den Rückzug seines Pressesprechers Hans Michael Strepp in einem möglichst gütigen Licht erscheinen zu lassen. Bei dessen sonntäglichem Anruf in der "heute"-Redaktion des ZDF in Mainz sei es natürlich nie darum gegangen, irgendeinen Einfluss auf den Sender auszuüben, damit der nicht über den SPD-Parteitag in Nürnberg berichte. Strepp habe diesen Anruf "im Rahmen seiner allgemeinen Aufgaben als Pressesprecher" getätigt. Weil es jetzt darüber mit dem ZDF unterschiedliche Auffassungen in der Bewertung gebe, die so schnell nicht ausgeräumt werden könnten, habe Strepp um die Entbindung von seinen Ämtern gebeten. Er danke Strepp "für die Größe, die er damit gezeigt hat", sagt Seehofer. Aber er ergänzt auch, dass der Schritt "in dieser Situation unvermeidlich" gewesen sei.