Landkreis Kronach Die Azubi-Messe zum Reinklicken

So sehen die virtuellen Messestände aus, über die die Informationen über die Unternehmen abrufbar sind. Foto: HCS-Medienwerk

Die Neue Presse richtet ab Montag eine virtuelle Ausbildungsmesse aus. Bei der „future.gram“können Schüler sieben Tage lang Infos sammeln und Fragen stellen.

 
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Kronach - Angehende Schulabgänger haben es gerade nicht leicht. Nicht nur, dass sie angesichts der Corona-Pandemie um die Wertigkeit ihres Schulabschlusses bangen müssen. Auch haben sie kaum eine Möglichkeit, sich über Ausbildungsberufe zu informieren. Die Neue Presse möchte Abhilfe schaffen und veranstaltet deshalb in der nächsten Woche eine virtuelle Ausbildungsmesse. Sieben Tage lang haben Schülerinnen und Schüler des Landkreises Kronach die Chance, sich über viele Karrieremöglichkeiten in der Region zu informieren – und das von zu Hause aus.

Gleichzeitig hat es auch für die Unternehmen Vorteile, Jugendlichen über den virtuellen Kanal anzusprechen. Eine Präsenzmesse wie in den vergangenen Jahren ist wegen der Pandemie heuer nicht möglich. Auf der anderen Seite sind Firmen mehr und mehr dazu gezwungen, auf potenzielle Azubis zuzugehen. „Etwa seit 2012 hat sich der Arbeitsmarkt im Raum Kronach verändert, weg vom Ausbildungsmarkt hin zum Bewerbungsmarkt“, sagt Matthias Klar, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Coburg/Bamberg. Soll heißen: Es gibt mittlerweile deutlich mehr freie Lehrstellen als potenzielle Azubis.

Mehr Orientierung möglich

Um sich in diesem Dschungel an Möglichkeiten zurechtzufinden, ist die Ausbildungsmesse „future.gram“ genau das Richtige. Über die entsprechende Website (siehe unten) können sich die Jugendlichen zu virtuellen Infoständen der teilnehmenden Unternehmen klicken. Sie sehen, welche Berufe angeboten werden, welche Voraussetzungen dafür nötig sind – und wie die Aufstiegschancen sich damit verbinden. Fotos und Flyer werden ebenso zu sehen sein wie Firmenvideos, die die Unternehmen bereitstellen.

Mehr noch: An den ersten beiden Messetagen, Montag und Dienstag, ist eine zusätzliche Chat-Funktion freigeschaltet, mithilfe derer Schüler direkt mit Vertretern der Unternehmen in Kontakt treten können. „Die Schüler können alles fragen, was sie interessiert“, betont Marc-Aurel Henrici vom HCS-Medienwerk, das die Messe für die Neue Presse organisiert. Berührungsängste brauche man nicht zu haben. „Und falls doch Unsicherheiten da sind, kann man gefahrlos die Eltern oder ältere Geschwister dazunehmen, ohne das es das Gegenüber merkt“, sagt Henrici augenzwinkernd.

Große Resonanz bei den Firmen

Die Resonanz bei den Firmen sei jedenfalls groß gewesen. „Unsere Idee ist gut angenommen worden“, freut sich der Verkaufsberater. Falls auch bei den jungen Leuten die Rückmeldungen positiv seien, „denken wir über eine Neuauflage im Herbst dieses Jahres nach“.

Jemand, der ebenso vom Konzept der Ausbildungsmesse „future.gram“ überzeugt ist, ist Cornelia Thron. Die Geschäftsführerin des Kronacher Caritasverbands hat nicht lange gezögert, mitzumachen. „Ich habe so ein tolles Konzept noch nie gesehen und war sofort begeistert“, schwärmt sie. Schon allein der Idee, die Messe auf sieben Tage auszudehnen, sei sinnvoll. „Das ist zehn Mal besser, als wenn die Schülerinnen und Schüler an einem Tag durch eine Halle laufen und Flyer mitnehmen.“ Stattdessen könne man sich nun dann informieren, wenn man Lust und Zeit dazu habe: „Und wenn ich eine Sache vergessen habe, klicke ich mich einfach am nächsten Tag noch mal rein.“ Außerdem sei die Aufmachung sehr modern und nutzerfreundlich. „Man holt die Jugendlichen da ab, wo sie sich ohnehin oft aufhalten.“ Daher ist es Throns Wunsch, dass auch nach der Corona-Pandemie die Vorteile solcher Online-Messen nicht vergessen werden. „Persönlicher Kontakt bleibt das A und O. Aber es sollte zumindest als Begleitprogramm fortan jedes Jahr eine solche virtuelle Messe geben“, ist sie überzeugt.

Freude bei der Bürgermeisterin

Auch aus einem anderen Grund ist sie von dem Konzept angetan: „Jugendliche haben es momentan nicht leicht. Praktika werden wegen Corona kaum angeboten, der persönliche Austausch der Jugendlichen untereinander fehlt. Da finde ich es sehr wichtig, solche Angebote zu machen.“

Auch Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann begrüßt die Möglichkeit, die die Ausbildungsmesse den Jugendlichen in den Abschlussklassen bietet. „Ich möchte Sie darin bestärken, einen Ausbildungsberuf zu erlernen, weil sie sich dadurch eine starke Ausgangsposition für die Zukunft schaffen. Sie wissen am besten, wo Ihre Stärken und Fähigkeiten liegen“, erklärt die Rathauschefin in einer Video-Grußbotschaft an die Teilnehmer der Messe.

Wie die Teilnahme funktioniert

Die Ausbildungsmesse „future.gram“ Kronach beginnt am Montag, 12. April, und geht über sieben Tage. An den ersten beiden Messetagen gibt es zusätzlich zu den Messeständen auch eine Chatfunktion, über die die Teilnehmer problemlos direkt mit Vertretern der Ausbildungsbetriebe in Kontakt treten können. An der Messe nehmen 24 Firmen der Region teil, darunter die Sparkasse, die Caritas, das Rote Kreuz, Heinz-Glas, Otto Mühlherr oder Dr. Schneider. Auch die HUK-Coburg und Johnson Matthey sind vertreten.

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