Eigenes Schulfach
Den virtuellen Einführungsvortrag hielt Medienwissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen. Unter dem Titel „Die neue Medienmacht. Fakten und Fakes im digitalen Zeitalter – was wir wissen und tun sollten“ setzte er sich mit der immer schneller werdenden Berichterstattung, durch die „alte“ Medien in Zugzwang gerieten, der neuen Ungewissheit, ständigen Anreizen und der schwindenden Infobarriere auseinander.
Drei Möglichkeiten zeigt der Wissenschaftler zu einem medienmündigen Bürger auf: Vehement plädiert er für ein eigenes Schulfach, das Medienbildung fördert, fordert einen direkteren Bezug von Journalisten zu ihrer Leserschaft, „Redakteure müssen sich transparenter zeigen, ihre Arbeit vorstellen und auch ihr Verhältnis zu Heranwachsenden überdenken“ und die Einrichtung eines Plattformrats, der die Inhalte großer Online-Plattformen dokumentiert und prüft.
Für alle Sinne
„Die Geschichte wird zur Geschichte“, so fassen es Elisabeth Gamperl und Christian Helten von der Süddeutschen Zeitung kurz zusammen. In ihrem Referat geht es um Digitales Storytelling, bei dem der Text von Grafiken, Ton, Bildern und Videos umrahmt wird und auch mit Interaktivität dem Leser eine neue Form der Mediennutzung geboten wird.
Fotos – besser nicht
Eine eindringliche Bitte an Eltern und Pädagogen formulierte Digitaltrainer Hendrik Odendahl: „Veröffentlichen Sie keine Fotos ihrer Kinder im Netz! Ein Screenshot ist rasch angefertigt und das Cyber-Mobbing in unterschiedlichen Formen kann beginnen.“ Lehrer dürften aus Datenschutzgründen nicht in Klassenchat-Gruppen gucken, von daher obliege es den Erziehungsberechtigten Gefahren zu thematisieren.
Fazit
Französisch- und Englischlehrerin Stephanie Fieblinger und am Neustadter Arnold-Gymnasium tätig zieht ein größtenteils positives Resümee des Lehrermedientages: „Es war für mich als Menschen interessant, für Pädagogen hätte ich mir aber etwas mehr praktische Tipps zur Umsetzung im Unterricht gewünscht.“