Nach dem gewaltsamen Tod der zehnjährigen Lena war das Wunsiedler Josefsheim über Wochen hermetisch abgeriegelt. Über die Ermittlungen gelangte so gut wie nichts an die Öffentlichkeit. Der Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Hof gibt nun eine Ahnung davon, welche akribischen Spurensicherungsarbeiten auf dem Gelände des Heims stattgefunden hatten – wie sie ein Bild des Geschehens ergaben und wie sie schließlich zum heutigen Angeklagten führten. Die Spurensicherungsexperten der Kripo Hof und des Polizeipräsidiums Oberfranken schilderten am Mittwoch, wie sie im Zimmer des damals elfjährigen J., in dem die Leiche gefunden worden war, eine Vielzahl von Proben auf DNA-Spuren genommen hatten. An einem offenstehenden Fenster wurden Fingerabdrücke gesichert, auf dem parkähnlichen Gelände rund um das Kinderheim etliche Gegenstände wie weggeworfene Kleidungsstücke und ein Badeschlappen eingesammelt.