Bad Staffelstein - Josef Motschmann ist am Obermain kein Unbekannter. Seine Herkunft und Liebe zu seiner oberfränkischen Heimat prägte ihn entscheidend. Im Jahre 1952 in Altenkunstadt im Langheimer Hof geboren, einem alteingesessenen Bauernhof in der "Kaffeegass", wie die Klosterstraße im Volksmund heißt, blieb er stets heimatverbunden und religiös. Schon als Kind hörte er von seiner Großmutter Geschichten über jüdische Nachbarn, die dort früher einmal wohnten. Bald spürte er, dass er auf Nachfragen über das Verschwinden der Juden im Ort keine richtige Antwort bekam. Etwas stimmte nicht. Von seinem Tübinger Theologieprofessor Hans Küng habe er dann als Student gelernt, über den Tellerrand hinauszuschauen, erzählt Josef Motschmann in einem Gespräch im Caféhaus.