Die Grundschule „Am Grünen Band“ wird die erste Naturpark-Schule im Landkreis Kronach.
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In der Sitzung vom Donnerstagabend stimmte der Stadtrat Ludwigsstadt der Teilnahme am Kooperationsprojekt mit dem Naturpark Frankenwald zu. Damit wird die Grundschule „Am Grünen Band“ die erste Naturpark-Schule im Landkreis. „Wir möchten Kindern den Naturpark ihrer Heimat näherbringen und ihnen zeigen, wie schön sie es hier haben und wie wertvoll die Natur hier ist“, erläuterte Naturpark-Rangerin Clara Renner das Konzept der Naturpark-Schule – eine bundesweite Auszeichnung des Verbands Deutscher Naturparke (VDN), die für den Zeitraum von fünf Jahren verliehen wird.
Natur erkunden
In Unterrichtsmodulen sollen alle Jahrgangsstufen die Natur vor der Haustür erkunden und kulturelle Besonderheiten ihrer Region kennenlernen wie Bergbau, Flößerei und Köhlerei. Hinzu kommen typischen Themen wie Wiesen, Wald, Hecken, Gewässer und naturnahe Landwirtschaft. Wichtig seien außerschulische Kooperationspartner wie der Forst, die Ökologische Bildungsstätte in Mitwitz oder heimische Vereine. Wie sie ausführte, gebe es das Projekt schon recht lange mit aktuell bundesweit 220 Naturpark-Schulen, davon 36 in Bayern. Im Frankenwald stecke man noch in den Kinderschuhen. Zum Start möchte man in jedem der drei dem Naturpark zugehörigen Landkreise Kronach, Kulmbach und Hof je eine Naturpark-Schule installieren; ein späterer Ausbau ist möglich. Die Schule bzw. Stadt könne sich anteilig an den Kosten beteiligen.
Projekt passt zum Schulprofil
„Wir wollen unseren Schülern nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen, sondern auch, wie sie die Natur vor der Haustüre nutzen“, bekundete Rektorin Birgit Hermann. So sei man seit über zehn Jahren Umweltschule mit vielen Naturprojekten. Das Projekt passe genau zum Schulprofil, wobei bereits der Name „Am Grünen Band“ ein Statement sei. Vom Kooperationsprojekt mit dem Naturpark sowie der Stadt verspreche man sich weitere Unterstützung und Manpower in dem Bestreben, bei Kindern ein Bewusstsein für Natur zu entwickeln. Daher habe man sich beworben. Aktuell zählt die Schule 109 Kinder in fünf Klassen bei acht festen Lehrkräften.
Hendrik Kampshoff von der Firma Südwasser gab einen Rückblick im Bereich Abwasserbeseitigung und stellte angedachte Investitionsmaßnahmen vor. 2022 wurde eine Reihe an Maßnahmen umgesetzt; größter Faktor war die Erneuerung der Zulaufschnecke. Heuer steht die alle fünf Jahre erforderliche Überprüfung der Durchflussmessung an, Reparaturen der Pumpstationen, der Potenzialausgleich des Blitzschutzes, der Chemieschlauch für Fällmittel, Reinigung der Belüfterplatten und der Klärschlammbericht 2023, in der Summe knapp 21 000 Euro. Umgesetzt werden soll das bislang vorhergeschobene Prozessleitsystem, das eine Erneuerung der Schaltschränke, die Anbindung der Pumpstationen, die Online-Überwachung sowie ein Störmeldesystem umfasst. Derzeit holt man Angebote ein. Im Haushalt ist hierfür ein Budget von 210 000 Euro eingestellt. Nicht zur Umsetzung kommen soll vorerst der – zwecks Stromeinsparung ins Auge gefasste – präventive Austausch des Gebläses des Belebungsbeckens. Die Maßnahme würde rund 70 000 Euro kosten. Nachdem sich der Strompreis mittlerweile erholt habe, wolle man hier abwarten, erklärte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD). Die aufgeführten Maßnahmen von rund 230 000 Euro wurden beschlossen.
Ausbau der B 85
Darüber hinaus gab Ehrhardt ein Update zu den Planungen für den Ausbau der B 85, Kronacher Straße. Die Regierung hat einen Fördersatz von 80 Prozent in Aussicht gestellt. Die bauliche Umsetzung ist ab Juli 2023 geplant und soll zeitlich in die Bauabschnitte Haßbachbrücke bis Freibad (in 2023) sowie Rathaus bis Haßbachbrücke (in 2024) aufgeteilt werden. Eine großräumige Umleitung des überörtlichen Verkehrs und des Schwerlastverkehrs wird erforderlich. Zu den Details und Ablauf der Maßnahme ist eine Info-Veranstaltung am 28. März, 19 Uhr, in der Gaststätte der Hermann-Söllner-Halle geplant. Der Abschluss der Maßnahmenvereinbarung mit dem Bauamt wird nochmals Thema der Stadtrats-Sitzung am 30. März.
In der September-Sitzung wurde wegen der Gasmangellage der Hallenbad-Betrieb in der Saison 2022/23 auf den Zeitraum 15. November bis 31. März begrenzt. Aufgrund der deutlich entspannteren Situation in der Gasversorgung wurde eine Verlängerung der Badesaison bis 30. April beschlossen. Die Mehrkosten betragen ca. 4000 Euro.
Streuobst für alle
Ludwigsstadt beteiligt sich am Bayerischen Förderprogramm „Streuobst für alle!“. Wie in der jüngsten Stadtratssitzung mitgeteilt wurde, wird der Erwerb hochstämmiger Streuobst-Bäume zur Pflanzung mit bis zu 45 Euro je Baum gefördert. Da auf eine entsprechende Mitteilung bereits mehr als 100 Baumbestellungen eingegangen sind, stellte die Stadt Ludwigsstadt erneut einen Förderantrag für weitere 100 Bäume. Die 200 Bäume werden über eine Sammelbestellung beschafft und Interessierten kostenlos überlassen.
Um in den Genuss weiterer Bedarfszuweisungen bzw. Stabilisierungshilfe zu kommen, wird das Haushaltskonsolidierungskonzept fortgeschrieben. Keine Einwände gab es in der jüngsten Stadtratssitzung gegen das Vorhaben der Regionalplanung Oberfranken West zur Fortschreibung des Kapitels „Natur und Landschaft“ und Streichung des Kapitels „Erholung“. Bestätigt wurden der neu gewählte Kommandant der Feuerwehr Ebersdorf, Mike Großmann, und sein Stellvertreter Pascal Zwosta.
Bürgermeister Timo Ehrhardt zeichnete Dorin Adam und Harun-Veysel Elkol (von links) aus. Foto: Heike Schülein
Ehrung für Dorin Adam
Bürgermeister Timo Ehrhardt ehrte während der Stadtratssitzung den Sportler Dorin Adam und seinen Trainer Harun-Veysel Elkol mit der Urkunde und Anstecknadel der Stadt. Adam ist seit Jahren erfolgreicher Sportler im Verein Shotokan Karate Rennsteig I. Unter Leitung von Elkol wurde er 2019 Vize-Weltmeister. Diesen Erfolg wiederholte er bei den World Championships im Oktober 2022 in Cardiff, Wales. Voraus gingen erste Plätze bei der DM-Mattsports 2022 und der IDM 2022, alles in der Kategorie „Leichtkontakt“ (bis 85 kg). Gold ging auch an Elkol für Team Karate Herren für Coaching und Betreuung. Die Beiden gaben eine kleine Demonstration ihrer Sportart, die – wie der Trainer betonte – nichts mit Gewalt zu tun habe. Vielmehr gehe es dabei um den Einklang von Körper, Geist und Seele, um Selbstachtung und das Überwinden von Angst. Für Kinder bietet er Karate-Kurse an. Für Sponsoren für die weiten Anfahrtswege wäre er sehr dankbar.
