Markus Söder in Theres „Ein Wurstbrot wäre auch in Ordnung gewesen“

Günther Geiling

Zu Gast beim Bezirksparteitag in Obertheres ist auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Er trägt sich ins Goldene Buch der Gemeinde ein – und gibt sich volksnah.

 
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Auf Ministerpräsident Markus Söder warteten am Freitag auf dem neu gestalteten Dorfplatz zwischen Sportzentrum und Schule schon zahlreiche Bürger: Auch der bayerische Landesvater nahm am Bezirksparteitag der unterfränkischen CSU teil, nutzte zuvor jedoch auch noch die Gelegenheit, mit den Bürgerinnen und Bürgern von Obertheres ins Gespräch zu kommen und sich dabei ins „Goldene Buch“ der Gemeinde Theres einzutragen. Begrüßt wurde er von 2. Bürgermeister Manfred Rott, der auf die vielen Investitionen in der Gemeinde zu sprechen kam, „die wir ohne die starke finanzielle Unterstützung durch den Freistaat nicht hätten leisten können“, wie er sagte. Dafür sprach er den Dank der Gemeinde und der Bürger aus und überreichte ein Buch von Schloss Obertheres.

Ministerpräsident Söder bedankte sich dafür und scherzte: „Ein Wurstbrot wäre auch in Ordnung gewesen.“ Und das folgte auf den Fuß, denn vor dem Tagungszentrum war ein Grill aufgebaut und der Ministerpräsident freute sich über die „fränkische Bratwurst“ zur Stärkung vor seinem Auftritt bei den CSU-Delegierten von Unterfranken. Drinnen war der Parteitag schon angegangen, aber der Ministerpräsident richtete sich auch mit einigen Worten an die, die ihn einmal live erleben wollten, wie er mit Polizeischutz angefahren kam und dieser ihn auch weiter im Auge behielt.

Anscheinend noch beeindruckt vom G 7-Gipfel in Elmau, teilte Söder seinen Zuhörern mit, wie ausländische Gäste manchmal bei ihrer Ankunft Bayern sähen und fragten, ob das Bayern oder Deutschland wäre, „so als ob wir ein eigenständiges Land wären“. Und er setzte mit eigenen Worten eins drauf. „Bei aller Schönheit von Bayern: Meine Heimat ist Franken, denn das ist für mich daham. Der ländliche Raum ist die Seele Bayerns.“ Und die Franken seien das freundlichste Volk der Welt. Sei Bestreben sei es, dass Nordbayern und Franken „den gleichen Anteil bekommen wie München“, so Söder. Er verwies dabei auf die schwierige Zeit, die bevorstehe. Bezahlbare Nahrungsmittel, eine warme Wohnung und sichere Arbeitsplätze gehörten zu den Grundlagen - „und dass wir endlich wieder die Preisspirale in den Griff bekommen“.

Vor den Delegierten des Bezirksparteitages der CSU Unterfranken ging der Ministerpräsident auf die aktuelle Politik ein. Er bezeichnete es als schön, dass man nach zwei Jahren wieder zusammenkommen könne. Durch die richtigen Entscheidungen in der Pandemie habe man 130 000 Leben gerettet. Aber man wisse nicht, was komme. Es liege ein Schatten über dem Land. Man habe eine Krise überstanden und schon sei die andere da. In der Ukraine-Krise habe man in Bayern schon fast ein Drittel der Schutzsuchenden aufgenommen, „aber es wächst zunehmend die Sorge um unser eigenes Land“, so Söder.

So sei es entscheidend, wie es wirtschaftlich weitergehe. „Deutschland geht die Energie aus: Uns geht es schlechter als den meistern Partnern um uns herum. Wir wollen keinen ökonomischen Schlaganfall.“ Die Bundesregierung stehe in der Verpflichtung, alles dagegen zu tun. „Andere handeln, wir warten und warten und hören dauernd schöne Worte, aber kein Ergebnis.“

Auch zur Energiekrise stellte er die Frage, warum Teile der Energie ausgeblendet würden. „Wir haben riesige Gasprobleme und schlittern in eine Stromproblem hinein, vor allem, wenn die Atomkraftwerke wegfallen. Der TÜV Süddeutschland hat bestätigt, dass man mindestes noch ein halbes oder gar ein dreiviertel Jahr mit den Brennstäben Strom erzeugen kann.“ Die Rennstäbe kämen außerdem aus Kanada. Trotzdem entscheide sich die Ampel gegen die Kernenergie, nur aus ideologischen Gründen: „Sie wollen nicht über ihren Schatten springen und versündigen sich damit am Bürger.“

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