Bürgerentscheid Maroldsweisach Schöner Ausblick statt gemeindliche Einnahmen

Helmut Will
Dieser Ausblick des Naturbildes, vom Zeilberg aus gesehen, wird bestehen bleiben. Foto: Archiv NP/Rudolf Hein

Die Nachwehen des Bürgerentscheids vom Sonntag reichten bis in die Gemeinderatssitzung am Montagabend. Die Mehrheit der Abstimmenden hatte sich gegen das Projekt ausgesprochen – somit ist es endgültig vom Tisch. Bürgermeister Wolfram Thein bedauerte die Entscheidung.

 
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Der Bürgerentscheid, der am Sonntag, 23. April, in Maroldsweisach zum Thema „Solarpark Allertshausen“ stattgefunden hatte, war Thema im Gemeinderat am Montagabend im Rathaus Maroldsweisach. Auch hat sich der neue Revierleiter für den Bereich Maroldsweisach, Jan Bergmann, vorgestellt, der dem bisherigen Förster Wolfgang Meiners folgt, der in Ruhestand ging.

Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) erläuterte das Ergebnis der Abstimmung zum Solarpark Allersthausen, welches auch vom Abstimmungsausschuss geprüft worden war. Demnach waren 2641 Personen stimmberechtigt, abgestimmt haben in den vier Wahlbezirken 1154 Personen. „Das sind 43,70 Prozent“, sagte Thein. Für den Bürgerentscheid 1 (Ratsbegehren) gab es 381 Ja- und 721 Neinstimmen, ungültig waren 52 Stimmen. Für den Bürgerentscheid 2 gab es 742 Ja- und 338 Neinstimmen, sechs Stimmen waren ungültig. Somit hat sich die Mehrheit der Stimmberechtigten gegen den geplanten 30,8 Hektar großen Solarpark nördlich der Ortschaft Allertshausen ausgesprochen, den die BayWa r.e. Solar Projects GmbH, bauen wollte.

Bürgermeister Wolfram Thein erklärte hierzu in der Gemeinderatsitzung: „Der Bürgerentscheid ist durch und wurde mehrheitlich von den Bürgern zugunsten des Bürgerbegehrens entschieden. Damit wird der Solarpark bei Allertshausen nicht kommen. Das ist eine demokratische Entscheidung, die ich so akzeptiere und womit ich auch kein Problem habe. Klar, wir haben in den letzten Jahren dafür viel Zeit und Arbeit investiert, aber es ist jetzt wie es ist. Wir müssen nun sehen wie es weiter geht, gestern waren schon erste Stimmen zu hören, dass nun wieder die Möglichkeit besteht, weitere Flächen mit Solar zu versehen.“ Thein bedauerte, dass die Gemeinde nun aus dem abgelehnten Solarpark keine eigene Einnahmen generieren kann.

Bereits am Sonntagabend hat sich der Initiator des Bürgerbegehrens, welches zum Bürgerentscheid führte, Ingo Förster, geäußert. Er sagte: „Ich freue mich sehr, dass die Mehrheit der Bürger für den Erhalt der Kulturlandschaft gestimmt hat. Gerade bei uns hier in der Gegend schießen Photovoltaikanlagen aus dem Boden. Die exponierte Lage vom Naturbild her bleibt nun vom Zeilberg aus gesehen bestehen und die Bewohner und Touristen können von dort in Richtung Gleichberge die Landschaft ohne Beeinträchtigung genießen.“

Kurzer Rückblick: Einem möglichen Solarpark unterhalb des Zeilberges und nahe der Ortschaft Allertshausen standen keine Hindernisse entgegen. Deshalb entschied die Gemeinde, das Vorhaben voran zu bringen. Im Juni 2022 wurde der Vorentwurf für die Änderung des Flächennutzungsplanes gebilligt. Ingo Förster sammelte Unterschriften für ein Bürgerbegehren und konnte die erforderlichen Unterschriften einholen. Aufgrund dessen, wurde der Bürgerentscheid möglich, der am 23. April 2023 mit dem oben erwähnten Ergebnis durchgeführt wurde.

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