Acht Tage waren die Olympischen Sommerspiele 1972 alt, als die entkräftete Hildegard Falck an Bernd Wachsmann vorbei aus dem Olympiastadion in München läuft. Der Schopf verschwitzter blonder Haare schiebt sich durch die Menge, aus dem 70 000 Menschen fassenden Rund, durch die am Rande der Tartanbahn stehenden Zuschauer, vorbei auch an dem Mann aus Weidach. Wachsmann kennt Falcks Ziel, die soeben über die 800-Meter-Distanz in Rekordzeit zu Olympiagold gelaufen ist: die Dopingkontrolle. Jeder Medaillengewinner habe sich vor der Siegerehrung auf verbotene Substanzen hin untersuchen lassen müssen, erinnert sich Wachsmann, der als Helfer den Olympiasiegern im Stadion so nahe kommt wie kaum jemand sonst. Einer seiner Kollegen begleitet Falck auf dem Weg. Für Wachsmann die Möglichkeit: Ihm gelingt ein Schnappschuss, der Olympia-Geschichte festhält.