So lassen sich bis zu 90 Prozent Energie sparen, sagt die Kochkisten-Kennerin Irene Wild. Das sei aber nicht der einzige Vorteil der Methode. In der Kiste brenne nichts an, es koche nichts über, und es verkoche auch nichts. „Ich habe einfach meine Ruhe und kann etwas anderes tun.“ Und man kann beispielsweise über Nacht vorkochen. Die 59-jährige Kulturmanagerin aus Steimel in Rheinland-Pfalz hatte bereits vor einigen Jahren eine Vorahnung, dass die Kochkiste wieder in Mode kommen könnte. Das war noch vor Corona und Putins Krieg gegen die Ukraine, sagt sie. Ihre Masterarbeit hat sie über nachhaltige Esskultur geschrieben, dabei war sie immer wieder über die Kochkiste gestolpert. Eine Kochmethode, die sich bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts nachweisen lässt. „Ihre Glanzzeit hatte die Kochkiste zu Zeiten der Weltkriege.“ Irene Wild hat festgestellt: „Sie wurde immer in der Krisenzeit neu erfunden.“ Und sie musste den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Heute zum Beispiel fange niemand mehr etwas mit dem Heinzelmännchen an, dem Thermomix vor 100 Jahren. Sie muss für 2022 praktisch sein.