Das Unternehmen will Fabriken auch in anderen Ländern eröffnen, wie Protix-Chef Tarique Arsiwalla sagte. "Dies ist die Blaupause für andere Standorte in der Welt." Interesse bestehe etwa in den USA und Asien. Die neue Insektenfarm produziert nach Unternehmensangaben nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Pflanzliche Nahrungsmittelreste werden dabei als Futter für die Insekten wieder verwertet. Diese wiederum bilden dann einen eiweißreichen Grundstoff für Tierfutter.
Arsiwalla erwartet deutliche Produktionszuwächse nach einer Aufhebung des Verfütterungs-Verbots in der EU. "Ich sehe für unseren Betrieb auch Chancen bei der Schweine- und Geflügelzucht in Deutschland", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Protix produziert Insekten und verarbeitet sie vorwiegend als Puder vor allem für die Fischzucht und Haustiere. Kunden würden umweltbewusster, sagte Arsiwalla. "Was ist nun natürlicher: Insekten oder Soja, das man vom anderen Ende der Welt einfliegt?"
Das Unternehmen züchtet auch lebende Insekten wie Würmer als Futter für Geflügel. Die sind vom EU-Verbot ausgenommen. "Hühner sind keine Vegetarier", sagte der Unternehmer.
In den Niederlanden gibt es zur Zeit etwa 25 Betriebe, die Insekten züchten. Umsatzzahlen geben die Unternehmer aber nicht preis.
Das Interesse bei Landwirten nehme zu, beobachtet der Insekten-Experte Arnold van Huis von der Universität von Wageningen. "Die Produktion ist deutlich weniger belastend für die Umwelt und preiswerter." Der erwartete Insekten-Boom gelte aber nur fürs Viehfutter. "Für die Ernährung von Menschen werden Insekten kurzfristig keine große Rolle spielen."
Auch Züchter Arsiwalla erwartet nicht, dass Menschen in Kürze regelmäßig Wurm-Burger oder Heuschrecken-Salate essen würden. "Da ist die psychologische Barriere noch sehr hoch."