Große Modehäuser wie Gucci haben jetzt verkündet, es soll weniger Kollektionen geben
Doch auch der Textilhandel und die Luxusbranche profitieren laut der Studie vom Secondhandtrend: Mehr als ein Drittel der Käufer investiert in hochwertige, langlebige Mode. Vor allem sozial verantwortlich agierende Unternehmen zählen zu den Gewinnern des Booms, da 60 Prozent der Kunden ein Augenmerk auf Kooperationen mit Secondhandplattformen und Nachhaltigkeit legen.
Damit verstärkt sich ein Trend, der bereits vor Corona eingesetzt hatte: Lange Zeit wurde am Modemarkt nach dem Prinzip „immer mehr, immer billiger“ produziert. Große Modehäuser wie Gucci haben jetzt die Abkehr von diesem Prinzip erklärt. Es soll weniger Kollektionen geben, das Haus will sich auf zwei große Schauen im Jahr fokussieren.
Das Virus habe noch mehr Menschen zum Umdenken angeregt
Neben ökonomischen und ökologischen Aspekten spielen für die Entscheidung von Verbrauchern, weniger zu konsumieren, offenbar auch weltweite Reisebeschränkungen eine Rolle. Diese verhinderten im vergangenen Jahr den starken Boom saisonaler Trends – wer braucht einen neuen Bikini, wenn man ihn an keinem Strand tragen kann? Verbraucher denken jetzt regionaler, zeitloser.
Die Trendforscherin Li Edelkoort glaubt, eine Besinnung auf Entschleunigung und lokalen Handel, Selbstgemachtes und Umweltfreundliches komme schneller als gedacht, zuletzt sagte sie dem Modemagazin „Harper’s Bazaar“: „Wir werden dem Wald zuhören, wir werden uns von der Stille inspirieren lassen, Bienen retten und eine grüne Welt bauen.“ Das Virus habe noch mehr Menschen zum Umdenken angeregt.