Tobias Kuhnlein hat sich nie Illusionen gemacht: Als er sich vor etwa zwei Jahren dazu entschied, seiner Frau Juliane ein Leben zu Hause zu ermöglichen (unsere Zeitung berichte), war ihm klar, dass das dauerhaft mit sehr hohen Kosten verbunden sein würde: die Pflege, der behindertengerechte Hausumbau, diverse medizinische Gerätschaften, Haushaltshilfen und und und. „Mir war klar, dass wir uns damit lebenslänglich verschulden würden. Rein wirtschaftlich betrachtet ist das ein Totalschaden“, sagt er. Dennoch stand für ihn nie zur Debatte, Juliane in ein Heim zu geben – weg von ihm, weg von den beiden Kindern Laurena und Florentin, weg von allem, was sie vor ihrer Erkrankung kannte. Womit er damals jedoch nicht rechnen konnte, war, dass zwischen Russland und der Ukraine ein Krieg ausbrechen und sämtliche Kosten dadurch durch die Decke gehen würden. Allein für den Hausumbau, der einst mit rund 350 000 Euro veranschlagt war, haben die Kuhnleins bist jetzt 635 000 Euro bezahlt. „Und wir stehen bei etwa 75 Prozent“, seufzt Tobias Kuhnlein.