Neustadt Erste Hilfe macht Schule

Peter Tischer
Üben, üben, üben lautete die Devise, damit im Ernstfall jeder Handgriff bei der Ersten Hilfe sitzt. Foto: /Christian Göhl

63 Achtklässler des Arnold-Gymnasiums sind nun bestens für den Ernstfall ausgebildet. Im Rahmen der Projekttag e erlernten sie, wie man selbst zum Lebensretter werden kann.

 
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Was hat ein „Disco-Prinzip“ mit Erster Hilfe zu tun? Was tun bei Bewusstlosigkeit? Wie funktioniert ein Defibrillator? Mit diesen und vielen weiteren Fragen konfrontiert sahen sich Schüler der achten Jahrgangsstufe des Arnold-Gymnasiums (AG) Neustadt. Im Rahmen der Projekttage „Erste Hilfe“ wurden insgesamt 63 Jugendliche fit gemacht, um in Zukunft kompetent Hilfe leisten zu können. „Und das in einem tollen Ambiente: Die kultur.werk.stadt löste unser baubedingtes Platzproblem am AG und ermöglichte uns denkbar unkompliziert die Kurse in ihren Räumen“, dankte Christian Göhl, Lehrer und Leiter des Projekts „Schulsanitäter“, der Einrichtung.

Im Familienkreis

„Mehr als 80 Prozent der Notfälle finden im engsten Familien- und Freundeskreis statt“, zeigte Göhl dann auch auf, dass das erworbene Wissen nicht nur während des Unterrichts von Vorteil sei. Dabei verwies er auch auf die gesetzliche Verpflichtung zum Helfen. Seiner Meinung nach sei dies zwar berechtigt, dennoch solle die Erste-Hilfe-Ausbildung bereitwillig erfolgen und keine lästige Pflichtübung sein, nur um etwa an der Fahrschule teilnehmen zu können. Vielmehr könne man schon 14-Jährige dafür begeistern, zumal der Kurs auch noch während der Unterrichtszeit und in der Klassengemeinschaft stattfinden könne. Denn die schulische Ausbildung in Erster Hilfe sei laut Kultusministerium eine zentrale „Alltagskompetenz“ und leiste einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeits- und Werteerziehung der Schüler, führte Göhl an. Umso erfreulicher sei es gewesen, dass das AG dieser verbindlichen Forderung aus München nach der pandemiebedingten Pause heuer wieder hausintern nachkommen konnte.

Bedrohlich Blutung

Göhl zeigte anhand einiger Fallbeispiele unter anderem, wie eine bedrohliche Blutung gestillt wird, wie man bei einem Asthma-Anfall vorgeht oder wie man Menschen, die unter Schock stehen, richtig lagert. Auch welchen hohen Stellenwert die seelische Betreuung hat oder wie man einen qualifizierten Notruf absetzt, waren Themen der Ausbildung. Natürlich wurde das intensiv geübt, sodass nun die 63 Jugendlichen elementare Techniken der Lebensrettung, so auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung, ausführen können. Dies schafft zukünftig nicht nur zusätzliche Sicherheit im Schulgebäude und hat präventiven Charakter, die Ausbildung befähigt die jungen Kursteilnehmer überdies, auch im Alltag beherzt, couragiert und kompetent für ihre Mitmenschen da zu sein.

Übrigens: Mit dem „Disco-Prinzip“ ist die Herangehensweise beim Auffinden eines Notfallpatienten gemeint: „anschauen – ansprechen – anfassen!“

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