Nicht nur im Frankenwald Borkenkäfer: Alarmstufe Rot

Der Borkenkäfer setzt heimischen Wäldern massiv zu. Foto: /Adam Sonja

Ein paar trockene, warme Tage haben genügt: Im Raum Coburg-Kronach gibt es einen massiven Schwarmflug des Waldschädlings.

 
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- Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben in den Landkreisen Coburg, Kulmbach, Kronach und Lichtenfels die Borkenkäferwarnstufe von Gelb auf Rot angehoben. Das teilte das Amt am Mittwoch mit.

„Die wenigen Tage mit höheren Temperaturen und ohne Regen haben ausgereicht, dass der Borkenkäfer aus seinem Winterschlaf erwacht ist. Wir haben einen massiven Schwarmflug, der alles was ich bisher erlebt habe in den Schatten stellt. Und wir sind sehr viel Kummer gewohnt. Unser Monitoringsystem schlägt akuten Alarm“, so Dr. Michael Schmidt, Bereichsleiter Forsten des AELF Coburg-Kulmbach. Die Förster des Amtes betreiben ein engmaschiges System an Fallen, um die Aktivität des Buchdruckers zu überwachen. In vielen Stationen sei der Schwellenwert der höchsten Gefährdungsstufe innerhalb einer Woche teilweise um das Dreifache überschritten. In ganz Bayern gebe es keine derartige Gefährdungslage.

Massenvermehrung

Besonders schwerwiegend ist demnach der Schwarmflug im Frankenwald. Dort hätten die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre zu einer Massenvermehrung der Fichten-Borkenkäfer geführt. Die Fichten seien aufgrund der Trockenheit immer noch geschwächt und könnten sich gegen den Borkenkäfer nicht wehren. Schmidt: „Die Situation hat im Frankenwald ein historisches Ausmaß erreicht. Große Waldflächen in den Landkreisen Kronach und Kulmbach sind in den letzten Jahren bereits abgestorben. Aber auch in Lichtenfels und Coburg haben wir massive Probleme. Die anhaltende Trockenheit macht den Bäumen schwer zu schaffen. Wir brauchen Regen, Regen, Regen.“

Dass der Holzpreis wieder stark gestiegen ist, stimme die Försterinnen und Förster sehr positiv. Waldbesitzer bekämen für ihr Borkenkäferholz gute Preise. Insbesondere frisches Borkenkäferholz werde derzeit gesucht. Alte Stämme, die der Käfer bereits verlassen hat, ließen sich hingegen nicht mehr gut vermarkten.

Schnell handeln

Waldbesitzer müssten jetzt schnell handeln. Sie sind aufgerufen, ihren Bestand regelmäßig zu kontrollieren und gesetzlich verpflichtet, den Borkenkäfer zu bekämpfen, so das Amt. Erkennen sie Borkenkäferaktivität müsse der befallene Baum schnellstmöglich entnommen werden. Braunes Bohrmehl am Stammfuß oder hinter den Rindenschuppen zeigt an, dass der Buchdrucker sich frisch eingebohrt hat. Der Baum werde nun innerhalb weniger Wochen absterben und eine neue Käfergeneration ausfliegen.

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