Eine Dienstenthebung, die die Bremische Landeskirche zwischenzeitig gegen Latzel ausgesprochen hatte, wurde wieder aufgehoben. Pastor Olaf Latzel ist es entsprechend erlaubt, weiter zu predigen.
Kritik aus Politik und Kirche
Dennoch äußern sich sowohl Vertreter aus Politik wie Kirche kritisch zu den geplanten Veranstaltungen in Rentweinsdorf. Problematisch sieht Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner angesichts der streng konservativen Ausrichtung Latzels vor allem, dass nach den Predigten „kein Austausch zu dem Gesagten vorgesehen ist“. Sie habe deshalb „den stellvertretenden Dekan Jan Lungfiel gebeten, die Abende gut zu begleiten und, wenn möglich, im Nachgang ein Gesprächsforum zu eröffnen“. Zudem will der Dekanatsausschuss gemeinsam mit der Kirchengemeinde noch einen zusätzlichen Termin zur Aussprache für alle Interessierten nach den Herbstferien schaffen.
Ein Sprecher der Bayerischen Landeskirche teilt mit: „Zu den Äußerungen und Predigten von Herrn Latzel hat sich der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm klar geäußert: Intoleranz ist gegen das Evangelium, abwertende und diskriminierende Haltungen dürfen in der Kirche keinen Platz haben. Die Aussagen von Olaf Latzel sind unerträglich. Jesus steht für eine radikale Menschenliebe.“
Dem Bürgermeister von Rentweinsdorf sowie der Verwaltung der Stadt Ebern dagegen war die Vorgeschichte Latzels bisher nicht bekannt. „Ich habe bei der Kirchengemeinde erstaunt nachgefragt, ob das ihr Ernst ist“, erklärt Bürgermeister Steffen Kropp entsprechend. Die Kirchengemeinde hat auf ihrer Website sowie im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft mit einem Bild Latzels unter der Rubrik „Besondere Gottesdienste“ für die Veranstaltungen geworben.
„An ihm scheiden sich auch Geister“, das sei ihm bewusst, sagt Gerhard Barfuß, „aber man muss ihn auch erst einmal anhören und nicht vorverurteilen“, erklärt der Rentweinsdorfer Pfarrer.
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