Parteiaustritt Gabriele Weber verlässt die CSU

18 Jahre lang war Gabriele Weber Bürgermeisterin. Foto: Archiv/Sabine Raithel

Die frühere Teuschnitzer Bürgermeistern hat ihren Austritt erklärt. Sie selbst schweigt über die Gründe. Doch Ortsvorsitzender Stefan Raab weiß mehr.

 
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Teuschnitz - Gabriele Weber hat die CSU verlassen. Auf Anfrage der NP bestätigt das die langjährige Teuschnitzer Bürgermeisterin, die von 2002 bis 2020 auf dem Rathaus-Chefsessel saß. Bei der Kommunalwahl 2020 war sie altersbedingt nicht mehr angetreten. Nun, ein Jahr später, kehrt sie ihrer alten Partei den Rücken. „Ich bin bereits im Januar ausgetreten“, meint sie. Mehr wolle sie jedoch nicht dazu sagen: „Die Sache ist für mich abgehakt.“

Der Teuschnitzer CSU-Ortsvorsitzende Stefan Raab führt Gabriele Webers Austritt ganz klar auf den jahrelangen Wasserstreit mit der Frankenwaldgruppe (FWG) zurück: Dass die CSU im Januar dieses Jahres bei der finalen Abstimmung ihre Meinung in dieser Sache geändert hat, sei Weber sauer aufgestoßen und sie fühle sich von der Partei alleingelassen und enttäuscht. „Wir haben anders entschieden, als sie das immer wollte. Das lag aber daran, dass wir jetzt andere Infos hatten als vor zwei Jahren. Es ist sicher immer noch nicht unsere Wunsch-Lösung, aber dennoch die beste für die Bürger“, stellt Raab klar.

Zur Erinnerung: Gabriele Weber und ihr damaliger Stellvertreter Stephanus Neubauer (ebenfalls CSU) hatten den Sanierungskurs des Wasser-Zweckverbands unter seinem Vorsitzenden Jürgen Baumgärtner kritisch gesehen. Auch, weil nur die Ortsteile Haßlach und Rappoltengrün am FWG-Netz angeschlossen sind – und die Bürger dort höhere Wassergebühren zahlen müssen als in Teuschnitz und Wickendorf. Es gab daher Tendenzen im Rathaus, lieber die FWG zu verlassen – und die Sanierung der maroden Ortsnetze in Eigenregie zu realisieren. Im Januar entschied der Stadtrat jedoch einstimmig, in der FWG zu bleiben.

„Ich habe auch noch einmal versucht, mit Gabriele Weber zu reden. Aber ihre Entscheidung stand fest“, erzählt Stefan Raab. Ihren Austritt finde er sehr bedauerlich, schließlich habe man 18 Jahre lang im Stadtrat gut zusammengearbeitet und gemeinsam viel für Teuschnitz erreicht.

Jürgen Baumgärtner, der auch CSU-Kreisvorsitzender ist, bedauert Gabriele Webers Entscheidung ebenfalls. „Aber so ist es im Leben: Manchmal trennen sich die Wege“, meint er. Weber sei eine äußerst engagierte Bürgermeisterin gewesen, die für die Frankenwald-CSU viel erreicht habe. Er hege angesichts ihres Austritts aber keinen Groll und wünsche ihr alles Gute für die Zukunft.

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