Kampfkandidaturen kaum erfolgreich
Um den zweiten Platz konkurrierten die Landtagsabgeordnete und Gesundheitspolitikerin Cornelia Klisch und Taubert - der Ausgang war denkbar knapp für die Finanzministerin, die seit 2009 verschiedenen Regierungen in Thüringen angehörte. Taubert erhielt 93 Stimmen, Klisch 98. Die 65 Jahre alte Taubert sagte am Rand der Delegiertenversammlung, sie sei "ein Stück weit enttäuscht". Es habe im Vorfeld keine Gespräche darüber gegeben, dass sie auf Rang 12 gesetzt werden sollte.
Mit 99,5 Prozent auf Platz drei wurde SPD-Fraktionschef Matthias Hey gewählt. Hey ist seit einigen Monaten schwer erkrankt, will aber in die Politik zurückkehren. Auf Platz vier setzte sich die vom Vorstand vorgeschlagene Landtagsabgeordnete Janine Merz gegen Landtagsvizepräsidentin Diana Lehmann durch. Auf Rang fünf konnte sich Vize-Fraktionschef Lutz Liebscher gegen den Landtagsabgeordneten Denny Möller behaupten. Von Listenplatz neun, auf den er gesetzt war, wurde Juso-Chef Dirk Maximilian Schröter durch Moritz Kalthoff verdrängt. Vereinzelt war von Kandidaten zu hören, der linke Flügel der SPD habe es schwer gehabt, vorne zu landen.
Weihnachtsgeld für Rentner vorgeschlagen
Maier schlug eine Einmalzahlung für Menschen mit niedriger Rente vor. Er könne sich eine Art Weihnachtsgeld vorstellen. Die Schweizer hätten sich kürzlich für eine 13. Rentenzahlung im Jahr ausgesprochen. Das sei in Deutschland nicht finanzierbar, aber ein erster Schritt könne mit einer Einmalzahlung gemacht werden. Die Thüringer SPD werde sich dafür bei der Bundesregierung einsetzen, sagte Maier.
Außerdem plädierte der SPD-Spitzenkandidat für den Test eines neuen Modells, um pflegende Angehörige finanziell besser abzusichern. "Ich kann mir ein Modellprojekt in Thüringen vorstellen, das sich an einem Beispiel im Burgenland in Österreich orientiert", sagte er. Um die Situation von Menschen zu verbessern, die für die Pflege von Angehörigen oft auf Arbeitseinkommen verzichteten, solle eine Art Anstellung beim Land geprüft werden. Damit wäre auch eine Sozialversicherung verbunden. Zudem wolle sich die SPD für kostenloses Mittagessen für Kita- und Grundschulkinder einsetzen und eine komplette Beitragsfreiheit in Kindergärten.
Die SPD ist seit der Wiedervereinigung in Thüringen an vier Landesregierungen beteiligt gewesen - jeweils zweimal zusammen mit der CDU und zweimal zusammen mit Linke und Grünen.