Regiomed-Mitarbeiter Unterschriftenaktion gegen die Privatisierung

Zu einer „Aktiven Mittagspause“ haben sich Mitarbeiter des Coburger Klinikums am Dienstag getroffen, um die Privatisierung des Krankenhauses zu verhindern. Jetzt gibt es eine Unterschriftenaktion Foto: privat/Rüdiger Trommer

Mehr als 300 Unterzeichner hat die Gewerkschaft Verdi innerhalb eines Tages gefunden. Es geht darum, das Coburger Klinikum in öffentlicher Hand zu belassen.

 
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Die Beschäftigten des Coburger Klinikums machen sich weiter für eine kommunale Trägerschaft stark. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, hätten die in ihr organisierten Angestellten gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Unterschriftenaktion gestartet. Zwischen Donnerstagmittag und Freitag, 13 Uhr, waren demnach bereits 334 Unterzeichner zusammengekommen.

Zudem hätten sich nach Verdi-Informationen bei der Betriebsversammlung vom Freitag die mehr als 200 Beschäftigten für diese „Coburger Petition“ ausgesprochen. In der heiße es, „die Beschäftigten des Klinikums Coburg fordern Herrn Landrat Straubel, Herrn Oberbürgermeister Sauerteig und alle Kreis- und Stadträte auf, das Klinikum Coburg in direktes Eigentum des Krankenhauszweckverbandes zu überführen. Eine Verpachtung oder ein Verkauf an Private kommen nicht in Frage.“

Die Unterschriftenaktion zur Petition soll laut Verdi bis zum 31. Mai laufen. „Viele Beschäftigte haben sich Unterschriftenlisten mitgenommen, um in ihrem beruflichen und auch im privaten Umfeld weitere Unterstützer zu gewinnen“, sagte Gewerkschaftssekretär Moritz Faude. Ebenfalls auf Anregung der Mitarbeiter werde die Gewerkschaft weitere Aktionen vorbereiten. „Wir merken nicht nur unter den Beschäftigten des Klinikums, sondern unter der Bevölkerung in der Region Coburg, dass sie die Privatisierung ihres Krankenhauses nicht einfach so hinnehmen wollen“, erklärte Faude weiter. „Kommunale Verantwortung zeigt sich durch kommunale Trägerschaft – in der aktuellen Krise und in der zukünftigen Gestaltung der Gesundheitsversorgung in der Stadt und dem Landkreis Coburg.“

Regiomed-Mitarbeiter hatten nach Aufrufen von Verdi bereits Mitte Mai vor einer Sondersitzung von Stadtrat und Kreistag sowie am Dienstag vor dem Coburger Klinikum demonstriert. Zuletzt taten sie ihre Verärgerung über die Entscheidung des Krankenhausverbands kund. Er hatte beschlossen, sein Angebot, die Kliniken Coburg und Neustadt zu übernehmen, aufrecht zu erhalten und weiter zu verhandeln. Laut Verdi drücken sich die kommunalen Vertreter damit „um eine klare Entscheidung“. Was bringen uns Lippenbekenntnisse von Landrat und Mandatsträgern, wenn im Anschluss die Verantwortung einfach an den Gläubigerausschuss weitergereicht wird“, sagte Betriebsrat Tarik Birinci. „Ein Beschluss wie: ‚Wir vermieten unser Klinikum nicht an private Klinikbetreiber‘ würde das Bieterverfahren sofort beenden und der kommunalen Verantwortung gerecht werden.“

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