Regiomed-Trennung Zähes Ringen ums vierte Ja

, aktualisiert am 28.10.2023 - 12:43 Uhr

Als letzter der vier Gesellschafter hat Hildburghausen am Freitag für die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Regiomed-Kliniken und MVZ gestimmt. Die Sitzung hätte auch anders verlaufen können.

 
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Die Zentralverwaltung von Regiomed in Coburg. Foto: Norbert Klüglein

Lichtenfels war der erste Kreis, der am Mittwoch das Go zur Neuausrichtung des südthüringisch-fränkischen Klinikverbunds gegeben hat. Sonneberg und Coburg folgten am Donnerstag - geräuschlos, zumindest öffentlich. Ganz anders sah das nach Informationen unserer Redaktion in Hildburghausen wegen eines Antrags im nichtöffentlichen Teil aus. Der Kreistag wusste sich als Zünglein an der Waage und hat am Freitag heftig und lange diskutiert. Zum Schluss gab es doch die notwendige Zustimmung, um den Schritt in die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Häuser zu gehen.

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Die Gesellschafter haben gemäß Beschluss ihren jeweiligen Krankenhausbetrieb ab 1. Januar 2024 für die nächsten zwei Jahre sicherzustellen. In dieser Zeit ist es ihre Aufgabe, „das bestehende, gemeinsame Medizinkonzept an die neue Struktur und die Vorgaben der Krankenhausreform anzupassen und fortzuschreiben und in eigener Verantwortung in ihren Einrichtungen für die Zukunft umzusetzen“.

Bis dahin würden die bestehenden und geplanten Zentren des Verbunds weiterbetrieben – wie, das liege dann in der Hand der jeweiligen Gesellschafter. Natürlich unter dem Aspekt einer „optimalen Gesundheitsversorgung in der Region“. Mit einer gemeinsamen Medizinstrategie wolle Regiomed bei der stationären Gesundheitsversorgung weiterhin Synergieeffekte nutzen und den Strukturwandel im Kliniksektor "zusammen meistern", heißt es in einer Mitteilung nach der Sitzung des Hildburghausener Kreistags. Über Dienstleistungsverträge sollen demnach die einzelnen Krankenhaus-Gesellschaften mit der Muttergesellschaft, der Regiomed Kliniken GmbH, und ihren Töchtern fortgeführt werden. "Damit ist der Bestand des Verbundes ebenfalls gesichert; die Eigenkapitalausstattung der Regiomed Service GmbH und der Medical School wurde bis 2028 und 2029 zugesagt", teilt Regiomed mit.

„Ich freue mich und bin für die positiven Beschlüsse der jeweiligen kommunalen Gremien sehr dankbar, dass nach den intensiven Diskussionen der letzten Wochen eine einvernehmliche Zustimmung erfolgt ist und wir uns jetzt mit ganzer Kraft auf die Zukunft der Kliniken und MVZs konzentrieren können. Damit ist die hochwertige medizinische Versorgung in unseren Regionen sichergestellt", wird der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner, zitiert.