Sport und Spaß für die Jugend Kirchlauter plant Pumptrack

Günther Geiling
So könnte man sich einen solchen Pumptrack in der Gemeinde Kirchlauter vorstellen. Foto: /Günther Geiling

Viel Spaß und sportliche Herausforderungen soll eine neue Bikeanlage bieten. Diese ist in einer Endlosschleife angelegt und besteht aus mehreren Hügeln, Sprüngen und Kurven.

 
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Neubrunn - Wenn es nach dem Willen des Gemeinderates Kirchlauter geht, dann soll in nächster Zeit unterhalb des Anglersees in Kirchlauter eine „Pump-Track-Anlage entstehen. Die Planung für solch eine Anlage gab auf jeden Fall das Gremium in Auftrag. Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) strahlte in der „Heilig-Länder-Halle“ in Neubrunn Zuversicht aus, dass eine solche Einrichtung von den Kindern über die Jugendlichen bis hin zu höheren Altersgruppen angenommen werde.

Ein Pumptrack ist eine aus spezieller Erde gefertigte Bikeanlage, die meist in einer Endlosschleife angelegt ist und aus einer Abfolge von unterschiedlichen Hügeln, Sprüngen und Kurven besteht. Das Ziel ist es dabei, ohne zu treten, durch Handdrücken (englisch pumping) des Körpers, aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Der Fahrer oder die Radfahrerin steht dabei auf den Beinen und sitzt nur kurz zum Start auf dem Sattel.

Bürgermeister Karl-Heinz Kandler hatte diese Idee, die aus der Bürgerschaft komme, schon einmal in einer Sitzung angesprochen und teilte nun mit, dass man den vorgesehenen Standort auch schon mit dem Landratsamt abgesprochen habe. Das Grundstück mit einer Größe von rund 1 500 qm liege gegenüber dem Anglersee in Kirchlauter und sei im Besitz der Gemeinde. Allerdings liege es im Bereich des Landschaftsschutzgebietes und man brauche deswegen eine Befreiung von den Bestimmungen. Allerdings seien die Stimmen aus dem Landratsamt positiv und man könne sich eine Genehmigung vorstellen.

Mit einigen Bildern stellte dann der Bürgermeister eine solche Anlage vor und meinte, dass man diesen „Sportpark“ so behandeln müsse wie einen Spielplatz. Man könne eine solche Anlage auch selbst modellieren, brauche aber die Unterstützung der Antragsteller, von denen einige bei der Sitzung anwesend waren. Er zeigte sich aber überzeugt, dass sich diese Leute einbringen. Die Kinder wären jedenfalls begeistert von dieser Idee. Es entspannte sich darüber eine rege Diskussion. Reinhold Stöhr (SPD) wollte wissen, ob die Antragsteller auch eine solche Anlage betreuen würden.

Uwe Derra (FW) wünschte sich ganz konkret einen Verein oder zumindest Ansprechpartner für die Organisation und Werterhaltung. Es würde dann auch eine größere Akzeptanz und mehr Verantwortungsbewusstsein vorhanden sein. Es könne ja schließlich nicht sein, dass dies die Gemeinde mache. Es tauchte die Frage von Hans-Jürgen Derra (IG HL) auf, ob diese Anlage nur mit Erde modelliert werden soll, Lilo Stubenrauch (CSU) fragte nach den Kosten und Achim Sieghörtner (Ortssprecher) formulierte die Frage noch genauer „reden wir von 20 000 Euro oder gar 50 000 Euro?“

Bürgermeister Kandler meinte zu den Kosten „hier kann ich keine Aussagen machen. Aber den Boden zum Modellieren haben wir schon und ebenso die Gerätschaften im Bauhof. Ich habe keine Bedenken, dass dies nicht funktioniert und die Lage des Parkes direkt am Radweg bringt auch Leute, die den Park nutzen“. Das sah auch Lilo Stubenrauch ähnlich. „Das ist eine gute Abrundung für unseren Genusserlebnisweg und den Anglersee und ist etwas, was Fremde anzieht.“ Das Ratsgremium vergab dann einen Planungsauftrag für die Realisierung zum Angebotspreis von rund 4000 Euro.

Zu unterschiedlichen Meinungen führte ein Bauantrag für ein Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten und einer Garage, das in der Siedlung “an der Maas“ über zwei Bauparzellen hinweg errichtet werden soll. Die Kritikpunkte gingen hier von Verschwendung von Bauplätzen, Erschließungsfragen und auch den Erschließungsbeiträgen mit fiktiven Geschossflächen bis hin zu einer „Aushebelung“ der heranziehbaren Grundfläche. Bei zwei Gegenstimmen wurde aber das Bauvorhaben genehmigt.

Michael Tischner (JL) hatte eine schriftliche Anfrage gestellt zum Abwasseranschluss von Pettstadt nach Kirchlauter. Hierzu teilte Bürgermeister Kandler mit, dass die Maßnahme mit 431 781 Euro veranschlagt sei und man hierzu einen Zuschuss von 211 540 Euro erwarten könne. Die für die Gemeinde entstehenden Kosten würden den Bürgern über eine Erhöhung der Abwassergebühren in Rechnung gestellt, nicht aber über eine Verbesserung der Beitragssatzung. In die neue Berechnung für Kirchlauter und Pettstadt würden 391 000 Euro einfließen und das werde zu einer Erhöhung „im mittleren zweistelligen Centbereich führen.“

Nächstes Jahr stehe auch eine Gebührenerhöhung für den Ortsteil in Neubrunn ein, der sein Abwasser nach Eltmann ableite. Diese sei begründet durch eine Erhöhung der Abgabe für den Zweckverband, aber auch durch eine Sanierung des Rückhaltebeckens in Neubrunn. Man müsse wohl mit einer Erhöhung von einem Euro beim Kubikmeter rechnen.

Bürgermeister Kandler ging auch auf die Sanierung der „oberen Wirtschaft“ in Neubrunn ein, für die man bisher 508 150 Euro bezahlt habe. Hierfür seien aber zahlreiche Zuschüsse geflossen. Als eine negative Weihnachtsüberraschung sah er die Erhöhung der Kreisumlage an, bei der die Gemeinde Kirchlauter im nächsten Jahr 47 722 Euro mehr zahlen müsse.

Bei seinem Rückblick stellte der Bürgermeister heraus, dass man im letzten Jahr viel erreicht habe mit dem Baugebiet in Neubrunn, der Lösung für die Abwassersituation des Ortsteils Pettstadt, der Friedhofsgestaltung in Neubrunn und dem Breitbandausbau. Probleme habe man allerdings wieder an der Kläranlage Kirchlauter mit dem Biber.

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