Thonberg Wehr wartet weiter auf Gerätehaus

Das Thonberger Feuerwehrhaus ist zu alt und zu klein, um es weiterzubetreiben. Nun soll ein Neubau her. Doch bis es soweit ist, dürfte noch einige Zeit vergehen. Foto:  

Die Aktiven in Thonberg sind nach wie vor frustriert, weil sie in einem kalten Altbau hausen müssen. Der Bürgermeister will zu einem Gespräch einladen.

 
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Die Forderung nach einem neuen Feuerwehrhaus hat in der jüngsten Hauptversammlung der Feuerwehr Thonberg die Gemüter erhitzt. Schon wieder. Bereits vor einem Jahr war Vorsitzendem Gerhard Popp der Kragen geplatzt. Es sei schlicht und einfach 15 Jahre lang geschlafen worden in der Gemeindeverwaltung, sagte er damals. Seither habe sich nichts getan, kritisierter er diesmal. Die Feuerwehr müsse weiter in einem alten, kalten und kleinen Bau hausen – ohne Parkmöglichkeiten bei Einsätzen, dafür mit drei verschiedenen Unterstellplätzen für die Einsatzfahrzeuge. Eine Heizung gebe es nicht, es herrschten bisweilen Minustemperaturen in der Umkleide. „Ebenso kann man im Winter die Toilette nicht nutzen, da das Wasser wegen der fehlenden Heizung abgedreht werden muss“, heißt es im Protokoll von Schriftführerin Barbara Zwosta. Immerhin: Dank einer Spende der Raiffeisenbank Obermain verfüge das Gerätehaus neuerdings über einen Defibrillator, sagte Popp.

Doch rund läuft es dennoch nicht, was nicht nur an der schlechten Behausung liegt: Das vorhandene Tanklöschfahrzeug 22/1 habe schon im Juni 2021 wegen Motorproblemen auf „Status 6“ (nicht einsatzbereit) gesetzt werden müssen, informierte Kommandant Manfred Sünkel. Die Feuerwehr habe deshalb kein wasserführendes Fahrzeug mehr. „Auch bei dem über 35 Jahre alten TSF traten bereits Mängel auf, wobei hierfür bereits ein Antrag auf Ersatzbeschaffung bei der Gemeinde gestellt wurde, welcher hoffentlich schnellstmöglich in die Umsetzung gehen kann“, heißt es im Protokoll. Auch wünsche er sich, so der Kommandant, dass der Neubau des Gerätehauses bei der Gemeinde nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Die Personalstärke der aktiven Wehr im Dienstjahr 2021 beschrieb Sünkel noch als gut, verwies allerdings auch darauf, dass es in naher Zukunft nicht zu versäumen sei, wieder Jugendliche und Bürger aus Thonberg, Neuenreuth und Friedrichsburg für den Feuerwehrdienst zu gewinnen. In seiner Rede informierte der Kommandant die Anwesenden weiter darüber, dass die Feuerwehr Thonberg im Dienstjahr 2021 zu vier Einsätzen alarmiert wurde.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung überreichte Vorsitzender Popp Bürgermeister Jörg Neubauer, Kreisbrandrat Jochen Ranzenberger und dem stellvertretenden Landrat Gerhard Wunder den im Vorjahr erstellten Zeitungsbericht der Neuen Presse, die sich vor Ort ein Bild vom Gerätehaus gemacht und die Missstände dokumentiert habe. Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger appellierte an das Gremium sowie dem Bürgermeister, eine schnelle Lösung bezüglich des Feuerwehrhauses zu finden. „Es wäre Zeit, dass sich wegen Feuerwehrhaus und Auto der Wehr endlich etwas tut.“

Der Bürgermeister stellte ein Gespräch mit allen Beteiligten innerhalb der kommenden Wochen in Aussicht. „Diese Sache hat für mich höchste Priorität“, erklärte Jörg Neubauer auf Anfrage unserer Zeitung. Der Zeitplan für die Lösung des Problems habe sich jedoch in den vergangenen zwölf Monaten nicht geändert. Damals sei schon klar gewesen, dass erst ab 2023 Finanzmittel bereitgestellt werden könnten. Bis dahin werde man bestmöglich vorplanen – stets gemeinsam mit den Verantwortlichen der Wehr.

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