Gleitgels: Manche enthalten Erdöl-Derivate
Gleitgel besteht meist aus Wasser zusammen mit etwas Glycerin. Manche beinhalten aber auch Mineralöle oder Silikone. Immer wieder werden in Tests gesundheitsschädliche Stoffe wie Erdöl-Derivate entdeckt, die als krebserregend gelten. Außerdem belasten silikonbasierte Gleitmittel die Kläranlagen bei der Filterung, weil sie nicht wasserlöslich sind.
Umweltfreundliches Gleitgel in Bio-Qualität könntest du beispielsweise bei der Berliner Marke Nevernot kaufen. Im Onlineshop von Amorelie gibt es gleich mehrere wasserbasierte Bio-Gele. Wenn du vorhast, Aloe Vera als Gleitgel zu benutzen, solltest du aufpassen: Dieses müsste aus einem frisch abgeschnittenen Blatt stammen oder maximal zwei Tage lang im Eisfach gelegen haben. Zudem solltest du das Gel zuvor auf kleinen Hautstellen testen, denn nicht jeder verträgt es. Das reine Aloe-Vera-Gel ist allerdings nicht mit Latexkondomen kompatibel, da das Gel das Latex angreift – so wie alle fetthaltigen Gleitgele.
Sexspielzeug: Wie wär’s mit Glas oder Stein?
Besonders die 25- bis 34-Jährigen sind experimentierfreudig im Bett. 71 Prozent der Befragten innerhalb der Altersgruppe geben an, Sexspielzeug zu verwenden – das zumindest sagt eine Studie des Kondom- und Sexspielzeugherstellers Durex. Viele der Sextoys-Befürworter:innen haben bestimmt noch keine Dildos aus Holz benutzt. Das Unternehmen Wald Michls Holdi aus dem Odenwald vertreibt Sexspielzeuge, die aus zertifiziertem Fichtenholz gefertigt sind und zudem medizinisch geprüft sind. Letzters ist ebenso wie die regelmäßige Reinigung sehr wichtig, um Infektionen mit verschiedensten Erregern zu vermeiden. Und wusstet ihr, dass selbst in den Stuttgarter Wagenhallen nachhaltige Sextoys gefertigt werden? Schönrein gießt hier per Hand Dildos und Anal-Plugs aus veganem Silikon.
Auch Sextoys aus Glas oder Stein, unter anderem erhältlich bei Onna, wären eine Möglichkeit, Schadstoffe zu vermeiden, die laut Ökotest in Penisringen oder Dildos aus Silikon stecken können. Zudem sind den Silikonprodukten oft Weichmacher beigefügt, die noch dazu selten recyclebar sind. Auch könnte man im von zwei Passauer Studentinnen geführten Online-Shop Passion Fruit mal vorbeischauen: Auf unbedenkliche Materialien, kurze Transportwege und faire Produktionsbedingungen wird hier Wert gelegt.
Dessous aus Stoffresten der Modeindustrie
Nach nachhaltiger Reizwäsche muss man in Sexshops meist gar nicht erst suchen. Im Internet gibt es mittlerweile jedoch einige Anbieter, die dir Alternativen aus Naturfasern anbieten. Bieder oder langweilig sieht das nicht aus. Bei Anekdot gibt es Unterwäsche, die aus Produktionsresten der Modeindustrie gefertigt sind. Die Materialien sind vollkommen in Ordnung, wurden aber in einer etwas anderen Farbe, Elastizität und einer Breite hergestellt als vom ursprünglichen Hersteller angefordert. Produziert wird in Berlin und Polen. Auch beim Kölner Modelabel Erlich Textil, bei Opaak oder beim dänischen Label Underprotection wird man fündig.