Einerseits verursache die körperliche und psychische Belastung diese Krankheiten, erklärt Mitautor Jian Li von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Zusätzlich gebe es indirekte Faktoren wie Rauchen, Alkohol, zu wenig Bewegung und Schlafmangel.
Im Auftrag von WHO und ILO wurden Umfragen zu Arbeitszeiten aus 154 Ländern ausgewertet. Die Daten wurden mit Studien über Schlaganfälle und Herzkrankheiten mit insgesamt 1,6 Millionen Teilnehmern abgeglichen.
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Vor allem asiatische Länder betroffen
Laut den Forschern arbeiten fast neun Prozent der Weltbevölkerung 55 Stunden oder mehr pro Woche. Ostasien, Südostasien und der indische Subkontinent sind demnach besonders stark durch arbeitsbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen belastet, ebenso einige Länder in Afrika und Südamerika. In diesen Regionen gebe es viele Menschen ohne geregelte Arbeitsverträge und -zeiten.
Die geringste Belastung gebe es in Nordamerika und Europa, wo der Arbeitnehmerschutz stärker sei. „Diese Maßnahmen scheinen also wirklich zu funktionieren“, betont WHO-Experte und Hauptautor Frank Pega.
Laut der Studie nahmen tödliche Herzerkrankungen und Schlaganfälle mit Arbeitsbezug zwischen 2000 und 2016 stark zu. Die Corona-Krise könnte diese Entwicklung noch verstärken, warnt WHO-Chef Tedros: Im Homeoffice verschwömmen Arbeit und Freizeit. Stellenkürzungen erhöhten die Belastung für verbliebene Mitarbeiter. WHO und ILO fordern deshalb, bestehende Arbeitszeitregeln umzusetzen und fehlende Gesetze einzuführen.
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