Viele Projekte zum Hochwasserschutz
Nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums wurden nach großen Hochwasserschäden in Gera im Jahr 2013 umfangreiche Maßnahmen an der Weißen Elster und damit auch in Gera geplant, deren Umsetzung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Durch neugebaute Hochwasserschutzanlagen werde der Anteil der potenziell von Hochwasser gefährdeten Häuser deutlich sinken. Der Landkreis Hildburghausen sei insbesondere durch Hochwasser in der Oberen Werra gefährdet. Es seien in den vergangenen Jahren Hochwasserschutzanlagen in Harras und Eisfeld errichtet worden.
Das Landesprogramm Hochwasserschutz umfasse bis 2027 mehr als 900 Vorhaben, sagte ein Ministeriumssprecher. 400 Millionen Euro umfasse das gesamte Programm, das seit einigen Jahr läuft.
Versicherer sehen Pflichtversicherung skeptisch
"Obwohl die Zahlen amtlich und öffentlich bekannt sind, steht Prävention nicht auf der politischen Tagesordnung, sondern nur die Debatte um die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Naturgefahren", kritisierte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. Durch den Klimawandel und damit häufiger auftretende Wetterextremen seien Schäden in Milliardenhöhe nicht nur in Thüringen vorprogrammiert. Die Versicherer hätten deshalb einen Forderungskatalog an die Politik gerichtet.
Die auch von der Thüringer Landesregierung geforderte Pflichtversicherung trägt aus Sicht der Versicherer nicht zur Lösung des Problems bei. "Mit einer reinen Versicherungslösung werden die hierfür notwendigen Kosten überwiegend den Immobilienbesitzenden und der Versichertengemeinschaft aufgebürdet", äußerte Käfer-Rohrbach. Thüringens Umweltministerium bezeichnete die Debatte zur Einführung der Pflichtversicherung dagegen als einen Baustein zur Verbesserung der Hochwasservorsorge.