Weißenbrunn An Pfingsten geht es wieder in die Ukraine

Rainer Glissnik
  Foto: privat

Der Verein Humanitäre Hilfe und Tom Sauer bitten um Spenden. Nach wie vor ist die Not in dem kriegsgeschundenen Land groß.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Verein Humanitäre Hilfe für Menschen in Not bereitet sich derzeit auf seinen sechsten Aufbruch in die Ukraine vor. Zu Pfingsten will Vorsitzender Tom Sauer Hilfsgüter in das vom Krieg geschundene Land bringen. Zu Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind.

Sein erstes Ziel wird Lviv, das frühere Lemberg, sein. Dort kennt er Ansprechpartner, die ihm den Weg zu Betroffenen weisen werden. „Ich hoffe, dass ich auch Geld dabeihabe“, sagt Sauer. Natürlich werde er nicht mehr so viele Hilfsgüter wie vor zwei Jahren dabeihaben können. Aber: „Ich hoffe, dass noch einmal genügend Leute in der Region Kulmbach, Kronach, Lichtenfels und Coburg bereit sind, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen.“

„Wir sind eine kleine Organisation, die aber sehr effektiv arbeitet“, erklärt der Vorsitzende. Es ist demnach geplant, von Lviv aus in den südöstlichen Bereich der Ukraine weiter zu fahren. Aber das kann sich natürlich jederzeit ändern, betont Sauer aus Erfahrung. Mykolajiw oder Sumy sind beispielsweise mögliche Ziele, von denen er jedoch noch nicht weiß, ob er sie ansteuern kann.

Effektive Hilfe

Dass seine Unterstützung ankommt, zeigen Fotos von dankbaren Betroffenen, die er auch Wochen später noch übersandt bekommt. „Diese Hilfen sind tatsächlich effektiv, denn sie kommen tatsächlich den Familien, den Älteren und Kindern zugute“, betont Tom Sauer. Die Bilder gehen ihm schon sehr nahe. Die bisherigen Begegnungen haben ihn nach eigenen Worten nicht nur emotional beeindruckt. Er habe auch das Gefühl, dass die Menschen dort einen direkten Bezug zu den Helfenden brauchen. Diesen baut er mit seinem Gitarrenspiel und den jeweils zwei mitgebrachten Apfelbäumen vor Ort persönlich auf. Auch heuer zu Pfingsten sollen wieder zwei Apfelbäume. Diese werden dann vor Ort gepflanzt.

„Es gibt eigentlich keine Region in der Ukraine, in der ich schon war, die derzeit nicht beschossen wird“, zeigt sich der Vorsitzende der Humanitären Hilfe für Menschen in Not betroffen. „Ich möchte auch in Cherson wieder zu der älteren Dame kommen, die ich beim letzten Besuch kennen lernte.“ Bei ihr habe es nur ein wenig Nächstenliebe gebraucht, um viel zu bewirken.

Hilfe für Menschen in der Region

Mit der „Hilfe vor Ort“ hilft die „Humanitäre Hilfe“ auch Menschen der Region. Dabei ist man darauf angewiesen, dass Betroffene sich melden oder man von ihnen hört. Gerade zu älteren Menschen fehlt oft ein Bezugspunkt. Wichtig ist, die Hilfe so zu gestalten, dass betroffene Menschen sie annehmen können. Die Zusammenarbeit mit Kirchen und sozialen Verbänden sei hier unerlässlich. Aktuell laufe ein Projekt namens „Vier Pfoten und ein Herz“, um eine Frau und deren herzkranke Tochter zu unterstützen. Es wird sehr darauf geachtet, dass die Hilfe die Betroffenen erreicht und zu einer Änderung der Lebenssituation beiträgt.

Das Haus Lichtzeichen hat jetzt nur noch die Aufgabe, Betroffene zu versorgen. Beispielsweise wurde im vergangenen Jahr ein Mann komplett neu ausgestattet. Man kommt öfters mit Hilfesuchenden zusammen, um sie auf einen gangbaren Weg zu bringen. Ziel ist, dass sie nach einer längeren Periode wieder eigenständig werden.

Wer helfen möchte, kann sich telefonisch oder per Mail melden: Telefon 09261/94738 ; Handy 0178/6655848 ; Mail: human.help@gmx.de.

Was der Verein leistet

Konzert in Kulmbach Am Freitag, 19. April, wird ein Konzert von Tom Sauer im Kulmbacher „Backstage“ stattfinden. Ab 19 Uhr wird er unter dem Titel „Legends never die“ auftreten.

Die konkreten Hilfeleistungen für Mitbürger aus unserer Region sind: finanzielle Überbrückungshilfen; Hilfe bei Behördengängen; Hilfe beim Einrichten und Renovieren von Wohnungen; Hilfe beim Beschaffen von Heizmaterial; Beratung und Vermittlung in Streitsituationen; Trauerbegleitung (Zusammenarbeit mit Pfarrern / Bestattern / Behörden).

Neuer Transporter Da der alte Transporter in die Jahre gekommen ist, muss er ersetzt werden. Tom Sauer bittet um Spenden. Dabei bitte den Zweck angeben: „Transporter“, „Ukraine“ oder „Hilfe vor Ort“.

Bilder