Gibt es praktische Übungen für Kinder?
Damit Kinder auszudrücken lernen, wie es ihnen geht, müssen sie ermutigt werden, über ihre Gefühle zu sprechen. Dabei kann es helfen, ihnen Geschichten vorzulesen und sich über den Inhalt zu unterhalten. Außerdem können Bücher und Geschichten neugierig machen. So öffnet man sich der Welt und findet im Idealfall Lösungen für die eigenen Probleme.
Wie wird man empfänglich für das Mutmachende?
In der Hochphase des Stress’ habe der Körper zu wenig Zugang zu den eigenen Ressourcen, sagt die Schulpsychologin Claudya Ribero. Um Resilienz zu fördern, brauche man ein niedriges Stresslevel. Ein stacheliger Igelball in der Hand könne die Aufmerksamkeit von Kindern auf körperliche Reize und damit weg von den in die Zukunft gerichteten Ängsten zurück in die Gegenwart lenken. Ähnlich wie diese Achtsamkeitsübung wirken Atemübungen.
Und wenn man das Gefühl hat, es gibt nicht, was Mut macht?
Wie wäre es, fragen Christina Berndt und Claudya Ribero, wenn man sich fünf getrocknete Bohne, Kastanien oder Murmeln in die linke Hosentasche packt. Immer wenn einem am Tag etwas geschieht, was gut war, packt man eine Murmel, Bohne oder Kastanie von der einen Hosentasche in die andere.
Dann merkt man vielleicht, dass es viel mehr kleine Glücksmomente im Laufe eines Tages gibt, als man denkt. Das hat gleich zwei Wirkungen: es stärkt den Optimismus und lenkt den Blick weg vom Negativen auf das Positive. Und wenn man die Kastanie später einmal in die Hand nimmt, kann man diesen Glücksmoment vielleicht sogar wieder aus der Erinnerung abrufen.