Wintereinbruch Ebern wird kalt erwischt

Das winterliche Ebern hat kurioserweise gerade jetzt scheinbar einen Badesee: die Eiswiese ist mehr Meer als Wiese. Kalt genug sollte es die nächsten Tage bleiben, dass es vielleicht zum Schlittschuhfahren reicht. Foto: Andy Schöneberg/Andy Schöneberg

Starker Schneefall legt am Mittwoch den Verkehr auf den Straßen vor allem im nördlichen Landkreis lahm. Kleinere Unfälle verlaufen aber glimpflich – und manche können dem Winter auch seine guten Seiten abgewinnen.

 
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Zu Weihnachten wurde er schmerzlich vermisst, mit drei Wochen Verspätung ist er nun da – und kommt den meisten wieder einmal reichlich ungelegen: Schnee, wohin das Auge reicht, überraschte die Menschen in der Region am Mittwochmorgen beim Blick aus dem Fenster. Wer dann auch noch den Schritt vor die Tür wagen musste, hatte auf den Straßen erst einmal zu kämpfen. Seit den Nachtstunden war der Winterdienst im Einsatz, doch überall gleichzeitig kann er auch in diesem Winter nicht sein.

Von „schwierigen Straßenbedingungen im gesamten Regierungsbezirk“, berichtet Björn Schmitt, Pressesprecher am Polizeipräsidium Unterfranken. Im Zeitraum zwischen 3 Uhr und 10 Uhr hatte die unterfränkische Polizei insgesamt rund 130 Einsätze mit Wetterbezug zu bewältigen. Insbesondere in den Regionen Mainfranken und Main-Rhön sei es in den Morgenstunden zu zahlreichen Verkehrsunfällen gekommen. „Schwerwiegend verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen glücklicherweise niemand“, so der Polizeisprecher. „Gescheppert“ hat es unter anderem auch auf der B 279 an der Heubacher Kreuzung, wo ein Auto auf die Verkehrsinsel gerutscht war. „Nach Erkundung durch unser Einsatzleitfahrzeug konnte glücklicherweise festgestellt werden, dass keine Person verletzt ist und auch keine Betriebsstoffe auslaufen“, vermeldet Fabian Weber, Pressesprecher der FFW Ebern: Das Fahrzeug konnte privat geborgen werden. Auch auf der Autobahn Bamberg-Suhl kam es zu mehreren Unfällen und liegen gebliebenen Fahrzeugen; auf den Bundesstraßen 303 und 4 bildeten sich zeitweise kilometerlange Staus.

Betroffen waren damit natürlich auch die Schulen im Landkreis – im Eberner, Maroldsweisacher und Hofheimer Raum allerdings mehr als im Maintal, wie Schulamtsdirektorin Susanne Vodde berichtet. „An der ein oder anderen Stelle kam es zu Verspätungen“, sagt sie – von Schülern genauso wie von Lehrern, „wie eben bei anderen Arbeitnehmern heute auch“, wie Susanne Vodde schmunzelt. Glücklicherweise seien aber alle wohlbehalten angekommen. Für einige Schüler gab es allerdings auch unverhofft unterrichtsfrei, weil der Bus nicht gefahren oder nicht mehr weitergekommen ist, etwa, weil ein Lkw quer stand oder man erst aufs Streuauto warten musste. Kompletten Unterrichtsausfall, wie in den Landkreisen Würzburg und Kitzingen sowie in der Stadt Würzburg, gab es in den Haßbergen aber nicht und soll es auch am Donnerstag nicht geben. Die Telefone in den Schulsekretariaten seien zwar heißgelaufen am Morgen, sagt die Schulamtsdirektorin, doch insgesamt sehen es alle recht entspannt: „Wenn’s nicht geht, geht’s halt nicht.“

Das galt offenbar auch für den Stadtbusverkehr in Coburg, den die SÜC am Mittwochmorgen für rund drei Stunden einstellen musste. Im Eberner Kindergarten dagegen blieb die Küche kalt – das warme Essen hatte unterwegs samt seinem Fahrer ebenfalls Probleme mit der Fortbewegung. Doch wie so immer gilt auch beim Schnee: Es ist nicht alles schlecht. Im speziellen Fall freuen sich die Kinder, dass der Winter doch noch zu Winterfreuden einlädt. So macht die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Ebern nämlich am Donnerstag, 19. Januar, das Beste aus dem Wetter und leuchtet ab 18 Uhr den Schlittenberg auf dem Eberner Losberg (am Freibad) mit ihren Fahrzeugen aus. Die Erwachsenen wiederum werden dort dann mit Punsch und Glühwein hoffentlich trotz Winterärger wieder ein bisschen milde gestimmt.

Übrigens: Welche schönen Seiten der viele Schnee auch haben kann, zeigen die Fotos unserer Leser in unser Bildergalerie.

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