Zur Person
Professor Michael Gehler wurde 1962 geboren und ist in Neustadt aufgewachsen. Er studierte Geschichte und Germanistik und ist Mitglied der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Im Jahr 2006 wurde er an der Universität Hildesheim als Professor und Leiter des Instituts für Geschichte berufen. Von der EU-Kommission erhielt er die Auszeichnung "Jean-Monnet Chairs" für Europäische Geschichte. Er ist Mitglied des Liaison Committee, der Verbindungsgruppe der Historiker bei der EG-Kommission. Gehler hat zahlreiche Publikationen zur österreichischen, deutschen und europäischen Zeitgeschichte verfasst.
Die Zukunft der EU und der gegenwärtige Zustand Europas beherrschten die politischen Diskussionen unserer Tage. Dass Deutschland die Ratspräsidentschaft innehabe, sei ein Glücksfall für Europa. Deutschland müsse aber als "ehrlicher Makler" auftreten. Denn "nationalstaatliche Interessen treten immer mehr in den Vordergrund", schaut Gehler gen Polen und Ungarn. Dass Gehler natürlich auch Stellung zur Corona-Krise nimmt, erscheint selbstverständlich: "Wir erleben eine Krise in höchstem Wohlstand", versteht Gehler so manche Argumentation nicht. Sein Werk "Europas Weg. Von der Utopie zur Zukunft der EU" liefert einen umfassenden Überblick über die lange Geschichte Europas - von den Anfängen bis zur Gegenwart der Europäischen Union in stürmischen Krisenzeiten. Entstehung, Aufbau und Funktionen der Institutionen sowie die Entwicklung von der Montanunion bis zur EU werden allgemein verständlich dargestellt. Chronologie, Glossar, Literatur sowie zahlreiche Bilder und Karten veranschaulichen die Entwicklung der europäischen Integration. Sein zweiter Neuling "Deutschland. Von der geteilten Nation zur gespaltenen Gesellschaft von 1945 bis heute" zeigt, wie die Entfremdung, Konfrontation und der Systemwettbewerb die beiden Nachkriegsstaaten, die Bundesrepublik und die DDR, prägten.