Neufang/Leitsch Firmlinge auf Morgen-Wallfahrt

Am Samstag unternahmen die Neufanger Firmlinge mit ihren Betreuern eine Morgen-Wallfahrt durch die schöne Leitsch. Das Bild zeigt sie an der letzten Station, der Kapelle in der Leitsch. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

15 Jugendliche der Pfarrei St. Laurentius bereiten sich auf das Sakrament vor. Ihr Weg führt sie auch in die schöne Leitsch.

 
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Neufang/Leitsch - Wunderbare Momente des Auf-dem-Weg-Seins in herrlicher Natur, aber auch des Innehaltens und zur-Ruhe-Kommens: Im Rahmen ihrer Firmvorbereitung unternahmen die 15 Firmlinge der Pfarrei St. Laurentius Neufang gemeinsam mit ihrem Betreuer-Team eine Morgen-Wallfahrt durch die Leitsch.

Vollzählig und pünktlich um 6.30 Uhr fanden sich die jungen Leute mit ihren Betreuern Petra Hofmann, Monika Kukowski, Johanna Kotschenreuther, Kathrin Gleich, Simone Fischer und Christoph Müller im morgendlich erwachenden Leitsch-Tal ein. Nach dem Gemeinschaftsprojekt "Milchhäusla", bei dem die Firmlinge den alten - mittlerweile als Buswartehäuschen genutzten - schönen Bau auf Vordermann gebracht hatten, stellte die Morgen-Wallfahrt nunmehr das liturgische Projekt ihrer Firmvorbereitung dar.

"Es gibt einen einfachen Satz zum Kern des Glücks: Sei, der du bist! Und: Sei, die du bist! Sich selbst sein, das eigene Leben leben, ist nicht so einfach, wie es klingt. Es gibt zu viel Beeinflussendes in unserem Leben." Mit diesem Impuls und nach einem Morgengebet begaben sich die Frühaufsteher auf den gemeinsamen Weg. An insgesamt sechs unter freiem Himmel vorbereiteten Stationen machten sie für eine Gebetseinheit Halt. Dabei wurde jeweils auch eine Fackel entzündet und von den Jugendlichen bis zur letzten Station mitgetragen.

Symbolisch für all das Schwere im Leben nahm eingangs jeder Firmling einen Stein auf, den er schweigend zur nächsten Station am Fluss mittrug. Dabei sollten sie an alles Belastende in ihrem Leben denken. Am Fluss - ihrem zweiten Halt - angekommen, waren die Jugendlichen eingeladen, den Stein nochmals zu betrachten und sich von ihm dankbar zu verabschieden; habe doch - so das Betreuer-Team - alles Schwere auch seine positiven und lehrreichen Seiten. Gleichsam wie alles Belastende warfen sie alle ihren Stein in den Fluss, sodass sie ihren Weg ohne Ballast fortführen konnten.

An der dritten Station gossen die Erwachsenen Wasser aus großen Krügen über die Hände der Firmlinge. Durch ihre "rein gewordenen" Hände sollten sie sich ihrer Verantwortung für ihr Tun und Handeln bewusst werden. Bei der vierten Gebetseinheit erhielten die Jugendlichen einige Tropfen eines wohlriechenden Öls und wurden mit den Worten "Ihr seid Königstöchter! Ihr seid Königssöhne! Du hast eine unantastbare Würde. Niemand darf dich demütigen und klein machen!" gesegnet. Ihre Hände mögen ihnen ein Segen sein, für sich selbst und für die Gemeinschaft, in der sie leben; für ihre Familie und ihre Schulklasse. Zugleich sollten sie Segen sein für die Ausgestoßenen, für die Zukurz-Gekommenen und für die Verlachten.

An der vorletzten Station waren die Jugendlichen aufgefordert, einzeln zu dem mit einem schwarzen Tuch verhängte Spiegel zu gehen und diesen zu enthüllen. Unter dem gelüfteten Vorhang stand auf dem Spiel geschrieben "Ich liebe mich, weil ich bin!"

Die letzte Gebetseinheit - zugleich Abschluss der morgendlichen Wanderung - war an der idyllisch gelegenen Kapelle in der Leitsch. Hier wurde mit den brennenden Fackeln abgebrannt. Beim Abbrennen wurde gesprochen: "In dir ist ein heiliges Feuer, eine Sehnsucht. Sie brennt in dir, seit es dich gibt. Dein Feuer ist deine Lebensaufgabe. Lass dich nicht verleiten vom Neonlicht der Reklame. Achte auf das Feuer in dir …" Die Jugendlichen könnten abgelehnt werden, wenn sie schlicht und einfach sie selbst seien. Wenn man sich aber willig anpasse, lehne man sich selbst ab und stoße sich selbst aus der Mitte. "Nimm die Kraft von dem leuchtenden Feuer hier mit dir und gehe deinen eigenen Weg!"

Beschlossen wurde die Wallfahrt mit einem gemeinsamen Frühstück in der Leitsch. Die Jugendlichen dankten für das eindrückliche Erlebnis, von dem sie - so der einhellige Tenor - viele Anregungen und Gedanken mit zurück in den Alltag nehmen. hs

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