Kronach "Freie" fordern neues Bauland für Firmen

Im Kronacher Industriegebiet kann es zu überschwemmten Straßen kommen, wie hier im Jahr 2010. Weil Firmen daher nicht vor Ort expandieren können, fordern die Freien Wähler neue Bauflächen in Kronach. Foto: Archiv / Stefan Wicklein Quelle: Unbekannt

Viele Unternehmen wollen expandieren, aber in der Industriestraße ist das Hochwasserrisiko zu hoch. Im Rathaus soll man nun nach Lösungen suchen.

 
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Kronach - Die Freien Wähler in der Stadt Kronach regen die Schaffung eines weiteren Industriegebiets in der Kreisstadt an. Wie Fraktionsvorsitzender Michael Zwingmann mitteilte, sei in einer außerordentlichen Fraktionssitzung ein entsprechender Antrag an Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein übergeben worden. "Um vorhandenen Unternehmen die Möglichkeit für Erweiterungen oder Modernisierungen zu bieten oder neuen Unternehmen sich anzusiedeln, sollte ein Industriegebiet von mindestens 100 000 Quadratmetern neu geschaffen werden. Hier sollen besonders Industrie- und Handwerksbetriebe oder auch Großhandel angesiedelt werden", heißt es in einer Mitteilung der Fraktion.

Die derzeitige Situation sei auf Dauer unbefriedigend, sagte Zwingmann der Neuen Presse und verwies dabei auf Anmerkungen seines Stadtratskollegen Jens Schick. Dieser hatte in der Fraktionssitzung erklärt, "dass die Flächensituation für Gewerbe im Stadtgebiet bekanntermaßen, besonders durch die HQ100-belasteten Flächen sehr angespannt ist". Mit HQ100 gemeint sind Flächen, die wegen der Gefahr eines sogenannten hundertjährlichen Hochwassers nicht oder nur eingeschränkt bebaut werden dürfen. Weil solche Flächen im Kronacher Industriegebiet vorhanden seien und die Expansion manch eines dort ansässigen Unternehmens verhinderten, sind laut Schick "derzeit lediglich vereinzelte kleine bis mittelgroße Gewerbeflächen verfügbar". Diese fänden aber keine Käufer, weil sie "fast ausnahmslos mit Problemen, seien es Leitungen oder überhöhte Grundstückspreise", belastet seien.

Wenn Kronach ein erfolgreicher Industriestandort bleiben wolle, müsse es das Ziel sein, Unternehmen Wachstumsmöglichkeiten anzubieten. Auch, um Arbeitsplätze hier zu halten. Wie Zwingmann sagte, habe man schon konkrete Vorstellungen, wo ein solches Gebiet entstehen könnte. Allerdings werde man im Hinblick auf hierfür nötige Verhandlungen vorab noch keine Details nennen. "Uns geht es hier auch nicht um Schnellschüsse. Wir wollen ein ganzheitliches Konzept, das durchdacht ist."

In diesem Zusammenhang stellte Zwingmann klar, dass keine zusätzlichen Bauflächen für Supermärkte im Stadtgebiet benötigt würden. "Da verlagert sich zu viel auf die grüne Wiese, während in der Innenstadt das Angebot immer weniger wird. Das können wir nicht wollen."

Glauber für 20 000 Euro Baukindergeld

An der Sitzung der Freien Wähler nahm auch Landtagsabgeordneter Thorsten Glauber teil. Er pochte unter anderem auf die Einführung eines Baukindergeldes noch vor der Bundestagswahl im kommenden Herbst. "Angesichts immer strengerer Kreditvorschriften seitens der Europäischen Union können wir so vor allem junge Familien unterstützen, die Wohneigentum erwerben wollten", so der stellvertretende Vorsitzende und baupolitische Sprecher der Freien Wähler. Sowohl CDU als auch Bundesbauministerin Hendricks wollten eigenem Bekunden zufolge junge Familien stärker unterstützen. In einem Dringlichkeitsantrag fordern die Freien Wähler laut Glauber eine Höhe des Baukindergeldes von 20 000 Euro pro Kind - verteilt über zehn Jahre. Junge Familien würden somit 2000 Euro pro Jahr für jedes Kind erhalten, wenn sie selbst bauen oder sich eine Wohnung oder ein Haus kaufen.

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