Kronach Wertvolle Lebensräume und teuflische Einblicke

Wer seine Wanderstiefel schnüren und die Heimat entdecken will, ist bei den Touren mit den Naturpark-Rangern gut aufgehoben. Foto: Archiv

Vier Touren bieten die Ranger an. Entdecken kann man Nordhalben, Wallenfels, Stadtsteinach und das Höllental.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - Etwas verspätet liegt es jetzt vor, das Tourenprogramm 2020. Die Ranger stellen ihren Gästen als "Mittler zwischen Mensch und Natur" vier Wege vor.

Wiesen-Panorama-Weg Nordhalben "Bärwurz, Borstgras und Blutwurz - Pflanzenvielfalt am Wiesen-Panorama-Weg": Die Rodungsinsel der Nordhalbener Hochfläche ist ein typisches Landschaftsbild des Frankenwaldes und geprägt durch zahllose Magerwiesen. Aufgrund einer über Jahrzehnte hinweg andauernden Schafbeweidung hat sich hier eine Bärwurzwiesen-Landschaft mit überregionaler Bedeutung entwickelt. Neben der Bärwurz sind hier auch Perücken-Flockenblumen, Borstgras, Blutwurz und andere seltene geschützte Pflanzen wie Arnika oder Holunder-Knabenkraut beheimatet. Die Wiesen um den Lerchenhügel und den Rüblesgrund stellen aufgrund ihrer Einzigartigkeit einen gefährdeten Lebensraum dar und sind daher seit 2001 Teil des europäischen FFH-Gebiets. Der Weg bietet neben der einmaligen Naturvielfalt auch einzigartige Aussichten. Im Anschluss ist eine Einkehr in der Badgaststätte "Bondi" möglich.

Termine: 24. Juni, 17 Uhr; 8. September, 16 Uhr; 15. September, 16 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz am Naturerlebnisbad; Tourdaten: Länge zirka 4,6 Kilometer, Dauer etwa zwei Stunden; Schwierigkeit: leicht.

Lamitzpfad Wallenfels-Schnappenhammer "Auf den Spuren des Baumeisters im Lamitztal". Die Teilnehmer tauchen dabei in die Entstehungsgeschichte der Landschaft ein. Auf einer Rundwanderung auf dem Naturlehrpfad im Lamitztal erleben sie, wie Mensch und Tier die historisch gewachsene Kulturlandschaft geprägt haben und noch immer weiterentwickeln. Aus den gerodeten Talgründen sind artenreiche Feuchtwiesen entstanden, die seltenen Tier- und Pflanzenarten wie dem scheuen Schwarzstorch oder der ab Juli blühenden Perücken-Flockenblume wertvollen Lebensraum bieten. Die Biberfamilie, die sich im Talgrund angesiedelt hat und deren Spuren man auf dieser Runde folgt, trägt ihren Teil zur Artenvielfalt bei. Für den Anstieg nach Wellesberg ist etwas Kondition erforderlich.

Termine: 4. Juli, 10 Uhr; 5. September, 10 Uhr; 3. Oktober, 10 Uhr. Treffpunkt: Wanderparkplatz Schnappenhammer. Tourdaten: Länge rund 5 km; Dauer etwa 2,5 Stunden; Schwierigkeit: leicht.

Felsenpfad Lichtenberg-Blechschmidtenhammer "Zwischen Himmel und Hölle - Der Felsenpfad". Höllental: Schon der Name verspricht Geheimnisvolles. Woher das Tal seinen Namen hat und welche Rolle der Teufel bei seiner Entstehung spielt, erfahren die Teilnehmer beim Erklimmen des neu restaurierten Felsenpfads. Hier entdecken sie neben der Entstehungsgeschichte des Tals auch die außergewöhnlich große Artenvielfalt. Um diesen wertvollen Lebensraum zu bewahren, wurde das Höllental als Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist Teil des europaweiten Biotopverbundsystems "Natura 2000". Es wurde nachhaltig durch den Menschen geprägt: durch den Bergbau, die Nutzung der natürlichen Wasserkraft und den Bau der fränkischen Höllentalbahn. Aufgrund des teilweise alpinen Charakters der Wege ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Im Anschluss ist eine Einkehr im Gasthaus Friedrich-Wilhelm-Stollen (nur am Wochenende) oder der Besuch des Besucherbergwerks "Friedrich-Wilhelm-Stollen" möglich (Führungen sonntags jeweils 13 und 15 Uhr, Dauer etwa eine Stunde).

Termine: 11. Juli, 10 Uhr; 1. August, 10 Uhr. Treffpunkt: Naturpark-Infozentrum im ehemaligen Bahnhof Blechschmidtenhammer. Tourdaten: Länge rund 5,4 km; Dauer etwa 2,5 Stunden; Schwierigkeit: mittel.

Forstmeistersprung Stadtsteinach "Von Ährenkönigin und närrischen Rittern - Wanderung zum Forstmeistersprung": An bewaldeten Hängen mit schönen Ausblicken lassen sich rund um das Steinachtal interessante Zeugnisse geologischer und kulturhistorischer Herkunft entdecken. Entlang des Weges treten hunderte Millionen Jahre alte Gesteine zutage und erzählen von Vorgängen in der Erdgeschichte. Und auch ein wenig "Urwald" lässt sich im Naturwaldreservat Kühberg beobachten, in dem der Wald ohne menschlichen Eingriff seiner natürlichen Entwicklung überlassen wird. Nicht zuletzt runden mystische Geschichten, die sich um die Burgruine Nordeck ranken, den Rundgang ab. Trittsicherheit wird vorausgesetzt. Am Wochenende ist im Anschluss eine Einkehr in der "Waldschänke" im Steinachtal möglich (Reservierung empfohlen).

Termine: 19. Juli, 10 Uhr; 15. August, 10 Uhr. Treffpunkt: Alte Schneidmühle in Stadtsteinach. Tourdaten: Länge etwa 7 Kilometer; Dauer rund 2,5 Stunden; Schwierigkeit: mittel.

Autor

Bilder