Neuses/Kronach - Wenn heute ein Autofahrer einen Fußgänger über die Straße lassen will, bedeutet er ihm das mit einer ausladenden Handbewegung. Doch was macht ein autonom fahrendes Auto? Zweimal hupen? Dreimal blinken? Solche und viele andere Fragen sollen während der kommenden zwei Jahre beantwortet werden - und zwar im Projekt Shuttle-Modellregion Oberfranken, einer Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Hof, der Stadt Rehau, dem Landkreis Kronach sowie dem Automobilzulieferer Valeo, der Rehau AG und vielen anderen Partnern. "Ziel ist es, autonom fahrende Shuttles in den öffentlichen Personennahverkehr in der Region zu integrieren", erklärte der Kronacher Landrat Klaus Löffler (CSU) bei der Vorstellung des ersten Shuttles am Dienstag. So könnten Versorgungslücken geschlossen werden, war sich Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz sicher: "Denn Mobilität ist die zentrale Herausforderung der ländlichen Region." Der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU) ging noch einen Schritt weiter: Für ihn sind autonom fahrende Busse in der Ergänzung zum jetzigen ÖPNV ein Quantensprung. Denn sie seien zeitlich und personell flexibel und zu geringeren Kosten als konventionelle Busse einsetzbar. So könne man die Entwicklung im ländlichen Raum ganz neu definieren. Diesen Gedanken griff Hofs Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU) auf: "Dann könnten wir auch die Stadtplanung neu denken." Denn, wo autonom gefahren wird, kann man den öffentlichen Raum umorganisieren. Man braucht keine Aufteilung des Straßenraums mehr.