„Ökolandbau braucht eigene Strukturen“, wirbt er. Ein weiteres Beispiel ist ein Projekt der Bio-regionalen Genossenschaft Oberpfalz (Birego): ein Biolagerzentrum. Für den Biobrauer lagert es Braugetreide, für angeschlossene Landwirte auch andere Bioprodukte, wodurch größere und damit besser vermarktbare Mengen zusammenkommen.
„Bei uns in der Region sind die Bündnisse mit Lammsbräu oft der entscheidende Punkt, wenn ein Landwirt auf Bio umstellen will“, sagt Bauer Stephan und vermisst Ähnliches in Deutschland. Dabei seien die Zeiten für seinesgleichen in den vergangnen Jahren allgemein besser geworden. Noch vor zehn Jahren sei er sich nicht sicher gewesen, ob sein Bioangebot jedes Jahr auf genug Kaufinteresse trifft. Mit der hierzulande nun verlässlich boomenden Bionachfrage habe sich das geändert. Beim Gewinn, sagt Stephan, könne er mittlerweile mit konventionellen Betrieben mindestens mithalten.
Ausreichend gewürdigt finden Ökobauern wie Stephan ihre Leistung für Umwelt und Gesellschaft aber nicht. Das soll ein von Lammsbräu unterstütztes Pilotprojekt ändern, an dem Stephan und 20 andere Biobauern teilnehmen. Ziel einer Untersuchung ist, die Nachhaltigkeitsleistungen von Ökolandwirten finanziell genau zu beziffern. „Artenvielfalt und Böden sind Lebensgrundlage und Wirtschaftsgüter“, sagt Ehrnsperger. Verantwortlich für die Studie, deren Ergebnisse in den kommenden Wochen vorliegen sollen, zeichnet die landwirtschaftlichen Organisation Regionalwert Leistungen.
Ökolandwirt Stephan hofft, damit den Gegenbeweis zur bisweilen geäußerten Kritik, Ökolandbau sei zu stark subventioniert, antreten zu können. „Das Argument, wir machen mehr als nur Lebensmittel, wird uns leider oft noch nicht abgenommen“, bedauert der Biobauer. Mit der Studie werde man auch die Politik konfrontieren, sagt Ehrnsperger. Von der neuen Bundesregierung und einem grünen Bundeslandwirtschaftsminister erhofft er sich mehr Gehör als bei der Vorgängerregierung. Verbrauchern könne man dann auch seriös vorrechnen, warum Biolebensmittel mehr kosten würden.