Bundestagswahl Wahllokal oder doch lieber Briefwahl?

Peter Tischer
Im Foyer des Rathauses hat Detlef Heerlein mehrere Bildschirme aufstellen lassen, die das Prozedere der Briefwahl leicht verständlich erläutern. Foto: Peter Tischer

Am 26. September wird der Bundestag neu gewählt. Wahlleiter Detlef Heerlein erklärt, wie es geht und wie man an seinen Wahlschein kommt.

 
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Neustadt - Am 26. September können die Deutschen zur Wahlurne schreiten: Der Bundestag wird gewählt, und bereits im Vorfeld tobt der Wahlkampf. Doch der tangiert Detlef Heerlein nur peripher, denn Heerlein ist in Neustadt dafür verantwortlich, dass die Wahl als solche klappt. Geheim, frei, gleich und direkt muss sie sein, und das ist in Corona-Zeiten durchaus eine Herausforderung, der man sich im Neustadter Rathaus mit einer ganzen Reihe von Vorkehrungen stellt.

So kann dann am 26. September, wenn um 18 Uhr die Wahllokale schließen, Detlef Heerlein sprichwörtlich drei Kreuze machen, er hat seinen Job mehr als erfüllt. Das Auszählen der Stimmen ist dann fast wie die Kür anzusehen. Doch zunächst gilt es, die Bürger zu informieren, was es bei dieser Wahl zu beachten gilt.

Da ist zunächst die Stimmabgabe am Wahlsonntag im jeweiligen Wahllokal. Wahlberechtigte sollten dazu die Wahlbenachrichtigung in den Wahlraum mitnehmen sowie den Personalausweis oder Reisepass bereithalten.

„Natürlich ist die Wahl in den Wahllokalen am Wahlsonntag vollkommen sicher“, geht Heerlein auf Bedenken wegen Corona ein. Ein aufwendiges Hygiene- und Sicherheitskonzept, abgestimmt auf die aktuelle pandemische Lage, lässt die Wahllokale zu einer jederzeit risikolosen Zone werden, so Heerlein.

Während bei der Urnenwahl lediglich die Bestimmungen Maske und Abstand zu beachten sind, hat Corona für die Briefwähler ein paar Besonderheiten parat. „Mein Wunsch wäre es, dass sich alle nach Möglichkeit online für die Briefwahl registrieren lassen“, zeigt Heerlein eine Variante auf, wie sich der Wähler seine Wahlunterlagen nach Hause zuschicken lassen kann. Das kann er auf der Internetseite der Stadt Neustadt www.neustadt-bei-coburg.de. Wer mit seinem Smartphone einen QR-Code scannen kann, tut sich am leichtesten: Einmal kurz auf den Code der Wahlbenachrichtigung geklickt, ein paar weitere Informationen eingegeben – und schon sind die Wahlunterlagen auf dem Postweg unterwegs. Dort kann er seine zwei Kreuzchen in aller Ruhe machen und dann das ganze entweder per Post oder in den Briefkasten am Rathaus einwerfen oder persönlich im Rathaus vorbeibringen.

„1000 Briefwahlanträge sind schon eingegangen“, zeigt Heerlein den deutlich höheren Briefwähleranteil an, der zu neuer Höchstmarke auflaufen wird. Mit 350 Online-Anträgen pro Tag rechnet Heerlein, und die müssen erst einmal abgearbeitet werden. „Damit der Antrag schnellstmöglich beim Wähler eingeht. Mehr als drei Tage sollten da nicht vergehen“, erläutert er.

Wenn ab Montag dann das Rathaus für die Briefwähler geöffnet ist, greift die zweite Möglichkeit, an Briefwahlunterlagen zu kommen. „Der zu Hause vollständig ausgefüllte Antrag mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum, Adresse und Unterschrift kann in den Briefkasten am Rathaus eingeworfen oder direkt im Rathaus, Eingang Heubischer Straße, abgegeben werden“, erläutert Heerlein. Das geht auch schnell, und der Antragsteller erhält auch bei dieser Variante die Briefwahlunterlagen in wenigen Tagen zugeschickt. Natürlich kann man die Briefwahl auch gleich im Rathaus vornehmen. „Doch dazu müssen alle Unterlagen parat und vollständig ausgefüllt sein“, bittet Heerlein darum, gerade hier die Corona-Beschränkungen einzuhalten. „Ein Pläuschchen wie früher mal ist halt nicht drin.“

Heerlein fasst zusammen: „Auch die Beantragung von Briefwahlunterlagen unterliegt den Pandemiebestimmungen und sollte möglichst kontaktlos sein. Z udem sind die Abstände von 1,50 Metern einzuhalten. Es darf keine Gruppenbildung stattfinden, und wir wollen schnelle Abläufe ohne Wartezeiten garantieren.“ Der Antrag muss bis spätestens Montag, 20. September, bei der Stadt eingegangen sein.

Letztlich verweist Heerlein darauf, dass das Meldeamt genau so weiterarbeitet, um alle anderen Termine abwickeln zu können, wie beispielsweise das Ausstellen eines vorläufigen Passes. „Der Zutritt dazu ist nach wie vor nur nach Terminvereinbarung möglich“, hofft Wahlleiter Detlef Heerlein im Rathaus auf reibungslose Wochen: „Die eine oder andere Wartezeit sollte dabei einkalkuliert werden.“

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