Corona Schnelltestzentrum für Innenstadt

Was es in Berlin schon gibt, soll auch bald in Coburg möglich sein: Corona-Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger. Foto: picture alliance/dpa/Jörg Carstensen

Coburg will in der Corona-Pandemie selbst aktiv werden. Das soll ein Beitrag der Kommune sein, um Bürgern den Weg zurück in die Normalität zu ebnen.

 
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Coburg - Einstimmig ist der Coburger Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag dem Antrag der CSB-Fraktion gefolgt, dass die Stadt ein Testzentrum für antigene Corona-Schnelltests betreibt. Dort soll sich jeder Coburger kostenlos auf eine Infektion mit dem Virus testen lassen können.

Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU) verwies darauf, dass ein solches Testzentrum von der Verwaltung bereits „in Vorbereitung und Bearbeitung“ sei. „Es geht zügig voran.“ Hartan verwies dabei auch auf den Antrag der Stadt Coburg, in das Modellprojekt des Freistaats Bayern zur Umsetzung einer „Corona-Exit-Strategie“ aufgenommen zu werden (Neue Presse vom Donnerstag).

Viel Zustimmung

Gerhard Amend (CSB) entgegnete, es stehe dem Stadtrat gut an, zur Bekämpfung der Corona-Pandemie klar Stellung zu beziehen, selbst tätig zu werden und nicht auf staatliche Maßnahmen zu warten. CSB-Fraktionsvorsitzender Christian Müller ergänzte, er habe selten so viel Zustimmung aus der Bevölkerung zu einem Stadtratsantrag wie dem zum Testzentrum zu erhalten. Er ziele darauf ab, Bürgerinnen und Bürgern nach einem Jahr qualvollem Lockdown wieder eine Perspektive für eine Rückkehr in das normale Leben zu geben. Coburg könne mit einem selbst betriebenen Schnelltestzentrum zeigen, dass die Stadt in der Lage sei, sich aus den Fängen des Freistaats zu befreien und selbst Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu organisieren. Müller: „Wir wollen testen, damit die Bürger dieser Stadt wieder einen Weg zurück zur Normalität finden können.“

Ina Sinterhauf (Grüne) unterstützte den CSB-Antrag. Allerdings hielt sie den Schlossplatz als Standort für ein Schnelltestzentrum für falsch. Sinnvoller sei es, viele kleine Teststationen über die ganze Stadt zu verteilen und dabei auch auf Nähe zum Einzelhandel zu achten. Zustimmung signalisierte Andreas Engel (CSU). Allerdings hänge dies davon ab, dass nicht die Stadt auf den Kosten für die Schnelltests sitzenbleibe. Diese Sorge konnte Bürgermeister Hans-Herbert Hartan entkräften. Der finanzielle Aufwand werde vom Staat übernommen. Petra Schneider (SPD) sagte, sie sei ebenfalls für den CSB-Antrag, „aber ich bin kein Fan des Standorts Schlossplatz“.

Gefahr bleibt

Michael Zimmermann (FDP) bezeichnete die Einrichtung einer Corona-Schnellteststation in städtischer Verantwortung als innovativen Beitrag, um aus dem Lockdown herauszukommen. Allerdings müsse man wissen, dass die Schnelltests eine Zuverlässigkeit von 30 bis 80 Prozent haben. Wer sich vorstelle, nach einem solchen Test bedenkenlos in die HUK-Arena zu einem Handballspiel des HSC gehen zu können, „liegt falsch“. Vorsichtsmaßnahmen wie Abstand halten, Kontaktbeschränkungen und Hygiene blieben weiterhin unverzichtbar, was Gerhard Amend nur unterstreichen konnte. Der Stadtratsbeschluss zur Einrichtung des Testzentrums erfolgte einstimmig.

Zurückgestellt wurde dagegen der Antrag der Pro-Coburg-Fraktion, im Zuge der Schnelltests ein Tagesticket für die Nutzung von Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und Kultur auszugeben. Grund: Die Stadt Coburg hat sich beim Freistaat Bayern für die Teilnahme am Corona-Exit-Projekt beworben, bei dem ein solches Tagesticket Bestandteil ist. Bürgermeister Hartan warb dafür, abzuwarten, „was dabei herauskommt“. Dem stimmte die Pro-Coburg-Fraktion zu. Sollte Coburg nicht in das Modellprojekt aufgenommen werden, „müssen wir wieder in die Diskussion gehen“, so Hartan.

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