Haßfurt Die Biotonne im Winter

Der Abfallwirtschaftsbetrieb informiert, was bei einer eingefrorenen Abfalltonnen hilft und wie man rechtzeitig vorsorgt

 
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Ein bewährter Trick: Abfälle erst Abkühlen lassen. Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

Es ist Winter und es herrschen frostige Temperaturen: Einige Bürgerinnen und Bürger stellen verärgert fest, dass die braunen Tonnen nicht geleert wurden, obwohl keine Fremdstoffe wie Kunststoff oder Asche enthalten waren. Die Minusgrade sind der Grund, warum die Tonnen zum Teil noch voll mit ungeöffnetem Deckel stehen geblieben sind. In Teil vier der Biotonnen-Challenge gibt die Abfallberatung Haßberge wichtige Tipps, wie das Einfrieren des Abfalls vermindert werden kann und was man tun muss, wenn trotz aller Bemühungen der Tonneninhalt wegen Frost nicht ins Müllfahrzeug rutschen wollte.

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Wichtig ist zunächst die Standortwahl für die Tonne im Winter. Optimal stellt man die Biotonne in einen frostfreien Raum, ein Nebengebäude oder eine Garage. Sind die Temperaturen besonders eisig, sollte man diese Tonnen dann erst am Morgen des Leerungstages an das Grundstück stellen. Nicht jeder hat diese Möglichkeiten, aber schon ein Standort an einer Hauswand oder an einem windgeschützten Platz kann bereits helfen.

Reduzierung der Feuchte ist das A und O!

Grund für das Eis in der Tonne ist natürlich die Feuchte im Bioabfall. Sie begünstigt im Sommer Madenbefall und im Winter das Festfrieren des Abfalls in der Tonne. Daher ist hier zuvor der erste Schritt, den Tonnenboden mit Eierschachteln oder zusammengeknülltem Zeitungspapier auszulegen und beim Befüllen nach und nach die Tonnenwände weiter mit Zeitungspapier oder Karton auszukleiden. So kann nach unten sickernde Feuchte gebunden werden und bei kalten Temperaturen friert der Abfall nicht direkt an Tonnenboden/-wänden fest. Für den Tonnenboden bieten sich dabei auch andere kompostierbare Materialien wie Zweige und unbehandelte Holzspäne an.

Die Feuchte in den Abfällen selbst muss auch schon vor dem Einwurf in die Tonne bestmöglich gebunden sein. Auch hier ist der Einsatz von Zeitungspapier zum Einschlagen der Abfälle das erste Mittel der Wahl. Zuvor lohnt es sich, das Material gut abtropfen zulassen.

Laubabfälle hingegen frieren sehr schnell fest. Hier reicht bereits ein halbes Grad Celsius unter Null und der Abfall kann zum Eisblock werden. Auch sollte in der kalten Jahreszeit der Abfall nicht mit Druck in die Biotonne gestopft werden. Je lockerer die Bioabfälle – nicht nur Laub - liegen, umso weniger Risiko besteht, dass bei der Leerung der Inhalt in der Tonne hängen bleibt.

Wer über den notwendigen Platz verfügt, kann den Biomüll vor dem Einwurf in die braune Tonne für etwa eine Stunde in die Kälte rausstellen. Durch das Abkühlen und eventuell auch schon Anfrieren wird der Prozess der Verdunstung der enthaltenen Feuchte deutlich minimiert. Denn genau diese Feuchte schlägt sich letztendlich an den Wänden der Tonne nieder und führt zum Festfrieren.

Wenn die Tonne gefroren ist: Ärmel hochkrempeln. Sollte trotz aller Bemühungen die Tonne dann doch einmal eingefroren und eine entsprechende Leerung dadurch nicht möglich sein, so wird empfohlen, das Material mit einem Spaten vorsichtig zu lösen und zu lockern. Jedoch ohne viel Kraftaufwand, um die Tonne selbst nicht zu beschädigen. Denn der Kunststoff ist bei kalten Temperaturen sehr spröde und kann dabei leicht brechen.

Ein zusätzliches Nachleeren von eingefrorenen Abfallbehältern durch die Müllabfuhr kann nicht stattfinden. Umso wichtiger ist es, die dargestellten Tipps bestmöglich zu beachten und somit gut durch die frostige Zeit zu kommen. Bei weiteren Fragen steht die Abfallberatung unter Abfallberatung@awhas.de oder Tel.: 090521 27-712 zur Verfügung.

Abschließend weist der Abfallwirtschaftsbetrieb noch auf den Wettbewerb im Rahmen der Biotonnen-Challenge hin. Wer gestaltet die attraktivste Trennhilfe für Bioabfälle? Infos unter abfallberatung@awhas.de oder telefonisch unter 09521 27-712.