Die lange Geschichte der Lerchenhoftrasse - ein Blick zurück

1984: Im Raumordnungsverfahren wird der Ausbau der bestehenden Bundesstraße 303 im Bereich Theisenort favorisiert. Die Lerchenhoftrasse wird als Alternative aufgeführt.

2005: Nach der Grenzöffnung hat der Verkehr auf der B 303 dramatisch zugenommen. Die Straßenbauverwaltung untersucht deshalb die alternative Verlegung der Bundesstraße südlich des Lerchenhofes: Diese sogenannte Lerchenhoftrasse erweist sich für die Planer als die bessere Lösung.

Juli 2006: Das Staatliche Bauamt Bamberg legt dem Markt Küps einen Vorentwurf zu den Lechenhoftrasse-Planungen vor.

Februar 2012: Mitglieder der Theisenorter Bürgerinitiative fordern vehement die Realisierung der Lerchenhoftrasse.

6. Februar 2012: CSU-Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach lädt zu einer Verkehrskonferenz ein. In Johannisthal setzt Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt Bamberg seine Unterschrift unter den Antrag für das Planfeststellungsverfahren Lerchenhoftrasse. Er soll nun bei der Regierung von Oberfranken eingereicht werden. Damit ist der Startschuss für den Ausbau der B 173 zwischen Küps und Kronach und der Verlegung der B 303 bei Johannisthal gefallen.

Für den 3. Bauabschnitt der B 303 Sonnefeld-Kronach und den Anschluss an die B 173 südlich von Kronach sind zu diesem Zeitpunkt insgesamt Kosten in Höhe von 26,5 Millionen Euro veranschlagt: B 173 14,8 Millionen Euro, Lerchenhoftrasse 11,7 Millionen Euro. Die Lerchenhoftrasse ist dreistreifig geplant: zwei Spuren führen Richtung Coburg, eine Richtung B 173.

April 2012: Die Unterlagen des Planfeststellungsverfahrens liegen in Küps aus.

7. Mai 2012: Der Bund Naturschutz (BN) spricht sich gegen den Ausbau der B 173 und der B 303 bei Küps aus. Er kritisiert vor allem den hohen Flächenverbrauch und die steigende Hochwassergefahr durch die Baumaßnahme.

22. Mai 2012: Die Küpser Gemeinderäte beschließen eine lange Liste mit Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren B 173 und B 303 neu. Vor allem einen wirksamen Schutz vor Hochwasser und Lärm mahnen sie an. Bürgermeister Herbert Schneider fordert überraschend einen Stopp des Planfeststellungsverfahrens. Er will nochmals prüfen lassen, ob der bestandsorientierte Ausbau der B 303 durch Johannisthal nicht doch die bessere Variante ist. Die Räte verweigern eine Abstimmung über den Antrag.

Mit Unverständnis reagiert Thomas Pfeifer, damaliger Leiter der Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamtes Bamberg, auf Schneiders Vorstoß. Die Behörde habe sechs Varianten untersucht. Die Lerchenhoftrasse habe sich dabei als beste Lösung erwiesen, betont er mehrfach.

Juni 2012: Mitglieder der Bürgerinitiative Johannisthal, Tüschnitz, Au und des Bund Naturschutz übergeben Regierungspräsident Wilhelm Wenning in Bayreuth 1287 Unterschriften gegen die Lerchenhoftrasse.

Dezember 2012: Die Gegner lassen nicht locker: BN sowie die Bürgerinitiative Johannisthal, Tüschnitz und Au erneuern ihre Kritik an den Ausbauplänen.

Juli 2013: Der Protest hält an: Erneut lehnen Bund Naturschutz und mehrere Bürgerinitiativen in Küps die Straßenbauprojekte ab.

8. April 2014: Beim Erörterungstermin im Kronacher Schützenhaus treffen Befürworter und Gegner der Straßenbauprojekte aufeinander. 1600 Einwendungen hat es zur Lerchenhoftrasse und zum Ausbau der B 173 zwischen Johannisthal und Küps gegeben. Allein vom BN stammen knapp 1300.

September 2014: Der Planfeststellungsbeschluss zur Lerchenhoftrasse und zum B 173-Ausbau zwischen Küps und Johannisthal lässt auf sich warten. Eigentlich wollte die Regierung von Oberfranken das Projekt noch im Jahr 2014 genehmigen. Um einen "gerichtsfesten Beschluss" zu erarbeiten, verschiebt die Bayreuther Behörde die Planfeststellung um ein Jahr auf Ende 2015 - und führt eine nicht geplante Umweltverträglichkeitsprüfung durch.

24. Mai 2016: Die Regierung von Oberfranken genehmigt mit Planfeststellungsbeschluss den Plan für den Ausbau der B 173 zwischen Küps und Kronach und die Verlegung der B 303 bei Johannisthal. peb