Landtags- und Bezirkstagswahl (Fast) alle wollen Steffen Vogel

Martin Schweiger
Die Gewählten in prominenter Begleitung (von links): Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, der Landrat von Rhön/Grabfeld Thomas Habermann, Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Juliane Demar, Landrat Wilhelm Schneider und Christoph Herbert, CSU-Kreisvorsitzender im Rhön-Grabfeld-Kreis. Foto: Martin Schweiger

Steffen Vogel und Thomas Habermann treten wieder zu Landtags- und Bezirkstagswahl an. Vogel erhielt bei der Wahl am Montag, 24. Oktober, in Sulzbach fast 99 Prozent der Stimmen.

 
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98,8 Prozent seiner CSU-Freunde schickten Landtagsabgeordneten Steffen Vogel am Montag im Gemeindezentrum in Sulzdorf an der Lederhecke ins Rennen um die Wiederwahl bei den Landtagswahlen im nächsten Jahr. Bezirksrat Thomas Habermann folgte ihm mit einem Ergebnis von 97,5 Prozent. Einen Gegenkandidaten gab es in beiden Fällen nicht.

Bei den Reden ging es dann bayerisch-fränkisch deftig zur Sache – der Wahlkampf wurde gewissermaßen eingeläutet. Die neue CSU-Kreisvorsitzende des Landkreises Haßberge, die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, ließ kein gutes Haar an der Ampel-Koalition in Berlin. Die sei rasant innerlich zerrissen und wolle ein anderes Land. Es handle sich um ein rot-grünes Bündnis mit ein bisschen FDP-Beteiligung, die einen Schuldenhaushalt nach dem anderen aufstelle. „Das ist ‚Jugend forscht‘ und keine Regierung“, sagte sie unter dem Beifall der 88 (von 120) erschienenen Wahlberechtigten des Stimmkreises Rhön-Grabfeld/Haßberge. Der Grund, warum die CDU/CSU-Fraktion so wenig in den Medien vertreten sei, liege darin begründet, dass die Regierung ihre eigene Opposition mache. Als „größte Enttäuschung“ bezeichnete Bär die FDP, die lediglich ein „Steigbügelhalter“ sei und im Landtag am meisten gegen die CSU schieße.

Eine schönere Aufgabe, als die eines Landtagsabgeordneten, könne er, sich gar nicht vorstellen, sagte Landtagsabgeordneter Steffen Vogel. In den Bundestag wolle er nicht. „Wenn du einmal im Himmel warst, willst du nicht mehr nach Berlin“, sagte er. Sein „Herrschaftsbereich“ erstreckt sich von Prölsdorf im Steigerwald bis nach Schönau in der Rhön, mit einem Durchmesser von 105 Kilometern und 54 Gemeinden mit rund 146 000 Einwohnern. Zu Sulzdorf habe er eine Beziehung: dort hätten sich seine Eltern im Jahr 1970 im Gasthaus „Zum Grünen Baum“ kennengelernt. Vogel wuchs in Wasmuthhausen (Markt Maroldsweisach) auf.

Seit zehn Jahren wohnt der dreifache Familienvater in Obertheres. Seit rund zehn Jahren sitzt er im bayerischen Landtag. 220 Bürgeranliegen und 135 Anliegen von Gemeinden habe er seitdem bearbeitet. Als Erfolge seiner Tätigkeit nannte er unter anderem die Etablierung des Technologietransferzentrums in Bad Neustadt, die Geburtshilfeförderung oder die finanzielle Unterstützung von Unternehmen und Vereinen. „Es ist nicht egal, wer unser Land regiert“, betonte er.

Die Einführung einer Gasumlage, die zu einer bis zu zehnfachen Gaspreissteigerung führte, oder die Schließung der Kernkraftwerke im April nächsten Jahres nannte er absurd. Andere Länder würden den Kopf über Deutschland schütteln. Als zukünftige Aufgaben nannte er die Wasserversorgung, den Bau und Erhalt von Staatsstraße, Behördenverlagerung und Mobilität für die Landbevölkerung.

Auch Landrat Thomas Habermann war in Kampflaune. Die jetzige Bundesregierung bezeichnete er als „Unglück der Geschichte“. „So schlecht wie heute wurde unser Land noch nie regiert“, meinte er. Deutschland sei mittlerweile isoliert in Europa. Für die CSU wünschte er sich einen frischen Wind. Ziel sei es, das beste Erststimmen-Ergebnis in ganz Bayern zu erreichen und auch wieder den Bezirkstagspräsidenten nach dem Ausscheiden von Erwin Dotzel zu stellen. Neben dem digitalen müsse auch das analoge Angebot aufrechterhalten werden. „Wir schreiben niemand ab“, lautete seine Devise.

Als Listenkandidat für die Landtagswahl wurde Juliane Demar aus Großbardorf einstimmig gewählt. Landrat Wilhelm Schneider wurde zum Listenkandidat für die Bezirkstagswahl ebenfalls einstimmig gewählt.

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