Die Preise für Bio-Lebensmittel seien im Vergleich zu konventionellen Produkten im vergangenen Jahr weniger stark gestiegen, sagte Andres. Während es bei konventionellen Lebensmitteln einen Preisanstieg um neun Prozent gegeben habe, habe dieser bei Bio bei fünf Prozent gelegen. Ein Grund sei, dass die explodierenden Energiekosten die Bio-Landwirte weniger stark treffen. Diese kommen ihr zufolge ohne chemisch synthetische Stickstoffdünger und Pestizide aus, die mit fossiler Energie hergestellt werden.
Bauern steigen zunehmend auf Bio-Anbau um
Immer mehr Bäuerinnen und Bauern steigen laut dem BÖLW in Deutschland auf Bio-Anbau um. "Täglich kommen Flächen in der Größe von über 300 Fußballfeldern hinzu", sagte Andres. 2022 hatte die Anbaufläche auf fast 1,87 Millionen Hektar zugelegt - das sind rund 11 Prozent der deutschen Agrarfläche.
Auch mit dem erneuten Zuwachs sei man immer noch weit von dem Ziel entfernt, dass 30 Prozent der Landwirtschaftsfläche bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden sollten, betonte Andres. "Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern wir haben ein Umsetzungsproblem in der Landwirtschaftspolitik." Es gebe hervorragende Pläne und ausgearbeitete Strategien. Doch das werde alles nicht funktionieren, wenn man diese nicht mit einem ausreichenden Budget ausstatte, sagte sie.