Protest in Coburg „Putin ist ein Kriegsverbrecher“

Martin Rebhan

Auf dem Coburger Marktplatz zeigen mehr als 500 Menschen Solidarität mit der Ukraine. Russlands Angriffe werden verurteilt.

 
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Coburg - Es war ein weithin sichtbares Zeichen, das am Sonntagabend vom Coburger Marktplatz aus in Richtung Ukraine und des russischen Präsidenten Wladimir Putin gesandt wurde. Weit über 500 Menschen folgten dem parteiübergreifenden Aufruf der Nachwuchsorganisationen von SPD, CSU, Grünen, FDP sowie der Jungen Coburger zu einer Solidaritätskundgebung gegen den Krieg in der Ukraine. Die Botschaften der Redner und Teilnehmer waren eindeutig: uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und die Verurteilung von Putins Vorgehen.

Besonders ergreifend waren die Worte von Maxim Kovalkov, der in der Ukraine geboren wurde, dort 25 Jahre lebte und jetzt in Coburg zuhause ist. „Unsere Handys haben am 24. Februar um 5 Uhr geklingelt. Unsere Eltern und Freunde haben angerufen. Die schlafenden Städte eines friedlichen Landes werden bombardiert“, schilderte er. „Weil ein außer Kontrolle geratener Diktator, der jegliche Verbindung zur Realität verloren hat, nicht damit leben kann, dass er ein unabhängiges und freies Land als Nachbar hat.“

Seine Fassungslosigkeit brachte Dekan Andreas Kleefeld als Sprecher von „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land“ zum Ausdruck: „Ich bin enttäuscht, ich bin wütend, wenn ich daran denke, was mit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine alles zerstört worden ist.“ Er prangerte die Unverfrorenheit des russischen Präsidenten an, der die Weltöffentlichkeit belogen habe. Kleefeld weiter: „Ich will nicht hinnehmen, dass durch diesen Krieg die Grundlagen des friedlichen Zusammenlebens der Völker, die Freiheit und die Sicherheit von uns allen in Frage gestellt wird“. Der Dekan warnte aber davor, alle Russen zu Sündenböcken zu machen. „Nicht sie verantworten, was in der Ukraine passiert. Sie sind gleichermaßen Opfer einer imperialistischen Politik wie die Soldaten, denen der Krieg befohlen wurde.“

Unter Applaus hob Landrat Sebastian Straubel den Mut der Menschen hervor, die in Russland gegen Putin protestieren. Für Staatsministerin Melanie Huml steht außer Frage, dass man dem russischen Präsidenten die Stirn bieten müsse: „Die Beschlüsse, die in Berlin gefasst wurden, sind leider notwendig.“ Oberbürgermeister Dominik Sauerteig ließ keinen Zweifel daran, dass Putin das Völkerrecht mit Füßen getreten habe. Dieser sei „ein Kriegsverbrecher“, bestätigte Bundestagsabgeordneter Johannes Wagner.

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