„Ich hätte nicht von Willkür gesprochen“
Der Adressat begann seinen Redebeitrag, in dem er das Wort „Willkür“ doch „ein bisschen abflachen“ wollte. „Nichtsdestotrotz“, so Heeb, „war es auch für mich neu, dass ein Vorsitzender ohne jeden Kommentar einen Antrag in den Geschäftsgang verweist.“ „Ich hätte auch nicht von Willkür gesprochen“, meldete sich sogleich Hans-Heinrich Eidt, der Co-Antragssteller. „Mal abgesehen von den letzten Monaten habe ich es aber auch noch nicht erlebt, dass etwas einfach so im Geschäftsgang verschwindet.“ Das politische Urgestein der FDP sprach von einem „Akt der Höflichkeit“ und wünschte sich, „in Zukunft vielleicht wenigstens gefragt zu werden, ob wir der Meinung sind, dass an einem Antrag noch etwas gemacht werden muss.“
„Ich glaube, niemand hier möchte nicht-ausgearbeitete Anträge abstimmen“, schloss sich Stadtrat Matthias Schmidt (Pro Coburg) an, aber man könne ja unterschiedlicher Ansicht sein hinsichtlich des Vorbereitungsgrads. „Auf den ersten Blick klingt das mit Sicherheit sehr demokratisch“, gab indes Hans-Herbert Hartan, Fraktionsvorsitzender der CSU, zu bedenken, „natürlich fordert das aber geradezu dazu heraus, noch mehr Anträge zu stellen.“ Die Folge, so der Zweite Bürgermeister: „Die Sitzungen werden länger, was entsprechende Nachteile hat.“
Das Gremium nahm den Antrag schließlich mit 24 Ja-Stimmen an.