„Ich finde es gut und toll, dass ihr euch engagiert. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass es weder die Gemeinde noch der Landrat in der Hand haben, über das Projekt zu entscheiden oder ob der Bauwerber Recht hat und alle Auflagen erfüllt. Auch der Landrat kann hier nicht nach Lust und Laune entscheiden, sondern muss das Recht einhalten. Wir sitzen alle in einem Boot. Ihr habt euch den Namen Heimatliebe gegeben und wir sollten deshalb konstruktiv weitermachen“, meinte Bürgermeisterin Ruth Frank.
Erwin Hild fragte nach, ob es eine Alternative zum Steinbruch gebe, worauf die Sprecher der BI noch einmal auf ihren Vorschlag hinweisen, aber keine Alternative sei der Steinbruch in der Nähe der Erlebniswelt und Wohnbebauung. Andreas Fösel erhob erneut den Vorwurf, dass bei der Unterschriftensammlung nur einseitig und mit falschen Zahlen aufgeklärt worden sei und er viel Zuspruch aus Hermannsberg für den Steinbruch erhalten habe. Hierzu entgegnete Sprecher Michael Lang, dass „er immer pauschale Angriffe starte“ und endlich einmal „Ross und Reiter nennen soll“.
Georg Kundmüller argumentierte in dieselbe Richtung: „Du hast auch das Wort Gemeinderäte genannt und was du als dritter Bürgermeister in die Zeitung geschrieben hast, ist unmöglich. So etwas darf man nicht machen.“ Stefan Greul gab zu, dass er für den Steinbruch gestimmt habe, aber es seien hier auch Fehler gemacht worden. Mit der „Erlebniswelt“ hätte auch der Bauantrag für den Steinbruch auf dem Tisch liegen müssen. „Woanders gibt es auch Bürgerversammlungen, hier bei uns nicht. Dadurch kommt der Unmut auf. Wenn der Steinbruch nun nicht kommt, kommt er eben nicht. Außerdem haben wir ja jetzt einen Alternativvorschlag bekommen.“
Die beiden Sprecher der BI unterstrichen noch einmal, dass man hinsichtlich der vielen Unterschriften nur „in Sache Steinbruch“ unterwegs gewesen sei, nicht wegen der Erlebniswelt. Man sei hier „hinters Licht geführt worden“ und sei eben gegen diesen Steinbruch. Sie widersprachen auch dem Vorwurf, dass man dadurch das Dorf gespalten habe. Dazu meinte Jürgen Schmitt: „Wir haben viel mehr das Dorf zusammengeführt, denn schließlich haben 520 Bürger unterschrieben.“
Die Bürgerinitiative Heimatliebe hat eine Website erstellt. Infos finden sich unter www.bi-heimatliebe.de.
Gremium wählt neuen zweiten Bürgermeister
Nachdem der bisherige zweite Bürgermeister Thomas Schlee und Gemeinderat Manfred Wolf im Februar dieses Jahres ihren Rücktritt aus dem Gemeinderat erklärt hatten, ist nun das zwölfköpfige Ratsgremium wieder vollzählig. Als Nachfolger wurden in der jüngsten Gemeinderatssitzung Sebastian Kirchner und Christof Büttcher vereidigt und anschließend wurde Georg Kundmüller, der schon mit den meisten Stimmen ins Ratsgremium gewählt worden war, einstimmig bei einer geheimen Wahl mit 13:0 Stimmen zum zweiten Bürgermeister gewählt worden.
Ebenso mussten auch Ausschüsse neu besetzt werden. In den Rechnungsprüfungsausschuss wurde dabei Christof Büttcher entsandt und als Verbandsrat für den Wasserzweckverband der Veitensteingruppe wurde Sebastian Kirchner entsandt.
Eine Grundsatzentscheidung stand dann mit der Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem Gemeindezentrum in Breitbrunn an. Bürgermeisterin Ruth Frank meinte dazu „es wäre für uns ein Signal für den Klimawandel durch die Gemeinde“ und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge (GUT) seien die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen Vorteile einer PV-Anlage geprüft worden. Die Anlagengröße wurde dabei mit 39,9 kWp und einem Eigenverbrauch von 17 Prozent angegeben. Das Ergebnis nach 20 Jahren vor Steuern betrage rund 47 000 Euro bei einem effektiven Jahreszins von 0,51 Prozent. Die CO2 -Einsparung betrage für diesen Zeitraum 473 Tonnen. Ein Vorteil sei derzeit, dass man zur Sanierung des Gemeindezentrums sowieso ein Gerüst aufstelle und damit weitere Kosten dafür einspare. Aus dem Gremium kam auch die Frage nach Speicherung des Stromes und damit eine Erhöhung der Einspeisevergütung. Dazu sah man auf der anderen Seite den Stromverbrauch im Gemeindezentrum gleichbleibend und nicht so hoch, weswegen man eine Speicherung nicht beleuchtet habe. Der Gemeinderat beschloss dann die Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem Gemeindezentrum und beauftragte die Verwaltung mit der Ausschreibung der Maßnahme.