In Theisenort werde etwa eine Biogasanlage betrieben, die Strom für 2000 Haushalte erzeugt. Man habe auch ein Nahwärmenetz gelegt. Damit seien in vergangenes Jahr 10 000 Kubikmeter Hackschnitzel getrocknet worden. Der Großteil gehe an das Heizwerk in Mitwitz, wo 124 Haushalte angeschlossen seien. Dort spare man im Jahr 600 000 Liter Heizöl ein.
Schlupfwespen gegen Maiszünsler
Für die Biogasanlage baue man am Bittl`schen Gut auch Mais an. Damit komme aber auch zunehmend der Maiszünsler auf die Äcker. „Wir bringen inzwischen mit einer Drohne genau berechnet Kapseln mit Schlupfwespen aus. Diese legen ihre Eier in den Eiern des Maiszünslers ab und töten dessen Larve.“ Ihm sei diese ökologische Variante lieber als ein Insektizid.
Wie Professor Franz-Theo Gottwald von der Humboldt-Universität Berlin betonte, habe Hubertus von Künsberg-Langenstadt in Küps eine multifunktionale Landwirtschaft aufgebaut. Er sei Landwirt, Energiewirt, Jäger und Waldbauer. Viele Leistungen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt seien hier zu sehen. Dabei sei die zunehmende Trockenheit ein Problem. Es geht bei der Weiterentwicklung der Landwirtschaft um Klimaschutz, Bodenschutz, Erhalt der biologischen Vielfalt und das Einkommen, von dem die Menschen auf dem Land leben. Das NaPA-Projekt ziele darauf, Nutz- und Schutzinteressen zu vereinen. Er sehe das NaPA-Projekt als einen Augenöffner. „Endlich kommen wir damit aus den Konfliktlinien zwischen scheinbar guten Biobauern und scheinbar bösen konventionellen Landwirten heraus.“ Man erkunde stattdessen gemeinsam, was in Zeiten des Klimawandels funktioniere. dadurch ergäben sich neue Impulse für den künftigen Anbau.
Neues ausprobieren
Projektorganisator Sebastian Funk erklärte abschließend, wie die Daten auf dem Bittl`schen Gut gewonnen werden. Annemarie Dorn vom Amt für Landwirtschaft Coburg-Kulmbach stellte zudem die Versuche auf dem Maisfeld mit verschiedensten Pflanzenschutzmaßnahmen vor. In der Theisenorter Flur hätten maschinelle Schutzmaßnahmen und halbierter Pflanzenschutzmitteleinsatz eine starke bis völlige Verdrängung des Mais durch andere Pflanzen ergeben. Hierzu wird weiter in der Realität geforscht und Neues probiert.
„Jeder und jede muss einen Beitrag zum Klimaschutzleisten“, appellierte dann auch der Küpser Bürgermeister Bernd Rebhan. Das NaPA-Projekt sei etwas Großartiges.