Wenn die Tröpfchen des Gemischs im Schlot abwärts fallen, bindet die Flüssigkeit das CO2. Es kann dann, so berichtet es die Z eit, entweder in der chemischen Industrie eingesetzt oder unter der Erde gespeichert werden – in ehemaligen Erdgasfeldern unter der Nordsee passiert das bereits. Das ist zwar teuer, laut dem Wissenschafts-Leitmedium Science soll sich das Verfahren aber dem praktikablen Einsatz nähern. Auch die direkte Absonderung von CO2 aus der Luft ist möglich (Direct Air Capture). Das ist aber noch aufwendiger.
Solarkraft, die AKW in den Schatten stellt
Carbon Capture benötigt viel Energie, die aber immer öfter aus erneuerbaren Quellen kommt. Zumindest in Deutschland kam fast die Hälfte des verbrauchten Stroms in Deutschland im Vorjahr aus erneuerbare Quellen. Weltweit beträgt der Anteil, je nach Quelle, zwischen fünf und 13 Prozent.
Gerade bei Photovoltaik-Anlagen werden immer wieder neue Größenrekorde aufgestellt. Zu den größten zählen etwa der Solarpark Benban in Ägypten (etwa 1800 Megawatt Leistung), ein Solarkraftwerk in der chinesischen Provinz Qinghai (2200 Megawatt) oder im indischen Bhadla (2245 Megawatt). Zum Vergleich: das Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 kann etwa 1400 Megawatt liefern, andere deutsche AKW liegen ähnlich. Die genannten Solarkraftwerke liegen in Wüsten, wo die Sonneneinstrahlung stark ist und die Fläche ohnehin nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden könnte. Für die jeweiligen Länder ist es dazu eine mögliche Einnahmequelle.
Ein Akku für 28.000 Jahre
Viel von dem Strom fließt vermutlich in Geräte, die dann per Akku betrieben werden. In Handys lassen die oft nach zwei Jahren massiv nach. Ein kalifornisches Start-up hat indes einen Diamant-Akku aus nuklearem Abfall entwickelt, der 28.000 Jahre halten soll, wie der Standard berichtete. Antreiben soll dieser aber keine Smartphones, sondern Uhren und Sensoren.
Und sonst? Eine Gruppe von Anwält*innen und Aktivist*innen arbeitet daran, dass Umweltzerstörung nicht ungestraft bleibt und vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag als Ökozid geahndet werden kann. Die EU und die USA haben sich dazu bekannt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Deutschland hat eine CO2-Bepreisung eingeführt, ein Instrument, das viele Expert*innen als wirksam einschätzen, zumindest wenn die Preise noch ein Stück anziehen. Und ein Aktivist hat in Panama ein Dorf aus Plastikflaschen gebaut, die er aus dem Meer gefischt hat. Und dass es eine grüne Kanzlerkandidatin gibt, schadet aus Klima-Perspektive bestimmt auch nicht.
Welche Entwicklungen oder Projekte rund um den Klimaschutz geben dir Hoffnung? Schreib mir doch gerne dazu auf florian.gann@stzn.de.
Florian Gann versucht, Nachhaltigkeit in seinen Alltag einzubauen. Er weiß aber auch: individuelles Handeln löst nicht alle Probleme, die großen Würfe in Sachen Klimaschutz können nur über die Politik funktionieren.