Coburg Grüne votieren einstimmig für Johannes Wagner

Martin Rebhan

Der Coburger Kinderarzt tritt zur Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat an. Ina Hofmann bewirbt sich um die Zweitstimme.

 
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Coburg - "Politik muss das Notwendige möglich machen". Mit diesem Leitsatz will Johannes Wagner für Bündnis 90/Die Grünen das Direktmandat im Wahlkreis Coburg/Kronach bei der Bundestagswahl 2021 erringen. Die Weichen hierfür stellten die Delegierten mit der Wahl des 29-jährigen Arztes am Montagabend in Coburg. Wagner ("Mit jungen Themen will ich den alten Platzhirsch von der Weide jagen") erhielt 26 von 26 möglichen Stimmen.

In seiner "Vorstellungsrede" ging er natürlich auf Umwelt- und Klimaschutzthemen ein, wandte sich aber in größerem Umfang sozialen Herausforderungen und Gesundheitsthemen zu. "Unser Gesundheitssystem ist auf Kante genäht", stellte Wagner fest und forderte zusätzliche Kapazitäten in diesem Bereich. "Pflegekräfte müssen weniger, statt mehr arbeiten", verdeutlichte der Bundestagskandidat.

Ein schlechtes Zeugnis stellt er der Regierung Merkel aus, die nach seinen Worten in Sachen Klimapolitik "ganze Generationen vor den Kopf gestoßen" hat. Klare Position bezog er zu dem Argument, dass Klimaschutz Arbeitsplätze kostet. "Das Gegenteil ist der Fall", betonte Wagner. Nach seiner Auffassung werde Deutschland viel mehr Arbeitsplätze verlieren, wenn sich die Politik nicht ändert. Weiter sagte er zu, sich verstärkt für die Verkehrswende einsetzten zu wollen.

Zur Listenkandidatin wurde Ina Hofmann aus Küps gekoren. Ohne Gegenstimmen erhielt 35-jährige Lehrerin das Votum der Delegierten. Neben dem Thema Umweltschutz durchleuchtete sie auch die Diskussion um den Artenschutz. "Wir sind die einzige Partei, die hier konkrete Antworten hat", betonte Hofmann. Nicht unbeantwortet ließ sie Fragen zum Bereich Schule und Bildung. Mit Überzeugung stellte sie fest: "Schule von morgen darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen". Auch fehle es an Rahmenbedingungen für ein gemeinsames Lernen von Kinder mit und ohne Behinderung. Aber auch Forderungen die eigene Partei stellte sie, in dem sie sich dafür aussprach, mehr den Dialog zu suchen. "Es genügt nicht, im eigenen Teich nach Komplimenten zu fischen, wir müssen zuhören."

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