SPD/SDU-Fraktionsvorsitzender Dieter Lau wundert sich über die Anmeldung von zwei Varianten. Er erinnert sich an ein Gespräch mit Andreas Eisgruber. Darin habe dieser den Gemeinderat darauf hingewiesen, dass die Chancen für eine Realisierung der Ortsumgehung steigen, wenn man sich auf eine Route einige. "Wir haben uns für den Tunnel entschieden, weil das die beste Lösung für die Gemeinde ist. Und jetzt werden plötzlich zwei Varianten angemeldet", ist Lau überrascht.
Auch Freie Wähler-Sprecherin Helga Mück ist erstaunt. Sie befürchtet, dass man staatlicherseits nun trotzdem die Bahntrasse durchsetzen wolle, die der Gemeinderat nicht möchte. "Das ist das gleiche Spiel wie bei der Lerchenhoftrasse. Da hat man uns auch erst ganz zum Schluss mitgeteilt, dass man die jetzige Bundesstraße in Richtung Au verlegen will", ärgert sie sich noch heute. Sie wolle im Fall des Tunnels nicht vom Bauamt über den Tisch gezogen werden. Mück: "Ich will, dass man die Auswahl des Gemeinderats berücksichtigt."
CSU/CSB-Fraktionsvorsitzende Ursula Eberle-Berlips meint, der Gemeinderat habe sich trotz der deutliche höheren Kosten aus gutem Grund für den Tunnel entschieden. Auch ein anderer Umstand ärgert sie: "Ministerpräsident Horst Seehofer hat bei seinem Besuch im Landkreis Kronach erklärt, dass in Küps das gemacht wird, was die Menschen vor Ort wollen. Wir haben einen einstimmigen Beschluss. Wie deutlich soll man denn noch demonstrieren, was wir hier wollen?"
Erörterungstermin voraussichtlich im
Herbst Über 1600 Einwendungen zur Lerchenhoftrasse - darunter einige Sammeleinwendungen - hat das Staatliche Bauamt Bamberg seit Herbst vergangenen Jahres im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens bearbeitet. Noch vor den Sommerferien will das Bauamt laut Andreas Eisgruber zu allen Einwendungen Stellung bezogen haben. Dann geht der Akt an die Regierung von Oberfranken. Diese terminiert schließlich einen Erörterungstermin, bei dem die Stellungnahmen des Bauamts und die Einwendungen der Betroffenen erörtert werden. Dieser Termin könnte bereits im Herbst stattfinden.
CSU/CSB-Fraktionsvorsitzende Ursula Eberle-Berlips macht sich Sorgen im Hinblick auf die aktuellen Hochwasserereignisse: "Trägt die geplante Lerchenhoftrasse den Anforderungen an den Hochwasserschutz wirklich Rechnung?" Sie hofft, dass man den Schutz von Au nun doppelt und dreifach kritisch beurteilt.
Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt Bamberg erklärt, man schaffe mit einer Flutmulde einen entsprechenden Ausgleich. So bleibe der Rückhalteraum unterm Strich gleich. Ihm sei nicht bekannt, dass es seitens des Wasserwirtschaftsamtes durch die aktuellen Ereignisse neue Anforderungen gebe.
Die Lektüre der NP am Samstag ließ jedoch so manchen den Kopf schütteln. Lesen Sie diesen Beitrag hier.