Kronacher Abgeordneter Mammutaufgabe für Baumgärtner

Jürgen Baumgärtner. Foto:  

Der Kronacher Landtagsabgeordnete wird mit dem stellvertretenden Vorsitz im Untersuchungsausschuss zur zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München betraut. Eine komplizierteres Infrastrukturproblem dürfte es derzeit im Freistaat nicht zu lösen geben.

 
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Der bayerische Landtag hat wegen der Kostenexplosion bei der zweiten Münchener S-Bahn-Stammstrecke einen Untersuchungsausschuss eingerichtet. Der Kronacher Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner, verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, wird den stellvertretenden Vorsitz in dem Ausschuss übernehmen. Das teilte er am Donnerstag mit.

Das Schienennetz in der Münchner Innenstadt hat eine maximale Auslastung bis hin zur Kapazitätsgrenze. Die bereits bestehende Stammstrecke in der Innenstadt bildet dabei das Nadelöhr. Mit der zweiten Stammstrecke soll dieses entlastet werden. Zudem entstehen Kapazitäten für schnelle Express-S-Bahnlinien, Direktverbindungen aus der Region in die Metropole und es wird eine wichtige Voraussetzung für eine schnellere Anbindung des Münchner Flughafens geschaffen.

Das Projekt wurde vom Freistaat Bayern, dem Bund und der Deutschen Bahn (DB) bereits im Jahr 2016 auf den Weg gebracht. Zugrunde lagen damals von der DB ermittelte Gesamtkosten in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro. Die Inbetriebnahme war zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2026 vorgesehen. Im Sommer 2022 wurde bekannt, dass beim Bau der zweiten Stammstrecke mit Verzögerungen bis zum Jahr 2037 und Kostensteigerungen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro zu rechnen ist.

„Signifikanter Systemfehler“

„Die zweite Stammstrecke ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in Bayern und sie ist notwendig, um das schwer belastete Schienennetz im Ballungsraum München zu entlasten. Dass die Deutsche Bahn die zweite Stammstrecke bisher in Alleinregie plant und baut, während der Freistaat und der Bund zahlen, ist allerdings ein signifikanter Systemfehler“, erklärt Baumgärtner, „Ich bin immer sehr für volle Transparenz. Daher begrüße ich es sehr, dass ich mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut wurde und ich danke meiner Fraktion für das Vertrauen.“

Der Untersuchungsausschuss hat nun die Aufgabe, mit Blick auf die Kostensteigerung, den Zeitpunkt der Fertigstellung und die Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke die vergangenen Vorgänge vertieft zu untersuchen und dabei auch die Rolle der Staatsregierung zu beleuchten.

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