Umweltminister Glauber Nein zu Vogelschutzgebiet Frankenwald

Schwarzstörche fühlen sich von Windrädern besonders bedroht und machen um sie einen großen Bogen. Weil die Vogelart im Frankenwald besonders gerne lebt, wollte der LBV den Bau weiterer Windräder verhindern. Foto: /red

Laut Thorsten Glauber soll der Tierschutz dem Bau neuer Windkraftanlagen nicht im Weg stehen. Damit stellt sich der Minister gegen eine Forderung des LBV.

 
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Das bayerische Umweltministerium spricht sich gegen die Ausweisung eines europäischen Vogelschutzgebiets im Frankenwald aus. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hatte ein solches gefördert, um das hier besonders hohe Aufkommen des bedrohten Schwarzstorchs zu sichern (wir berichteten). Eine Ausweisung hätte unter anderem zur Folge gehabt, dass im Frankenwald keine neuen Windräder errichtet werden können. Daher hatte die Forderung des LBV vor allem im nördlichen Landkreis Kronach für große Skepsis gesorgt. Am fränkischen Rennsteig werden derzeit Pläne für einen Windpark vorangetrieben.

Das Umweltministerium, das für eine etwaige Ausweisung zuständig wäre, sieht die Maßnahme jedoch als nicht geboten an. „Im Frankenwald wie auch in weiteren Teilen Nord- und Südbayerns verfügt der Schwarzstorch über stabile und zunehmende Bestände. In Bayern sind 27 Vogelschutzgebiete ausgewiesen worden, in denen der Schwarzstorch als Schutzgut genannt ist. Die meisten dieser 27 Gebiete sind in Nordbayern zu finden. Aus der derzeitigen Bestandssituation und -entwicklung dieser Art ergibt sich daher keine Notwendigkeit für weitere Gebietsausweisungen“, teilt ein Sprecher von Umweltminister Thorsten Glauber (FW) mit.

Glauber setzt auf moderne Technik

Der Ressortchef setze sich stattdessen „dafür ein, den Ausbau aller erneuerbaren Energien deutlich zu beschleunigen. Das gilt auch für die Windkraft. Es ist entscheidend, dabei die Bürger mitzunehmen. Nur so kann größtmögliche Akzeptanz hergestellt werden. Bürgerwindräder sind ein wichtiger Schlüssel. So wird Strom vor Ort erzeugt und es entsteht eine regionale Wertschöpfung“. Der Ausbau müsse jedoch so gestaltet werden, dass Beeinträchtigungen für Mensch, Natur und Landschaft möglichst gering bleiben. „Dazu trägt auch die neueste Technik von Radar- und Videosystemen bei, die bei Windrädern Gefahren für Vögel verhindern kann.“

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